Fechten

Weinheimer Fechter sind in Deutschland spitze

TSG-Nachwuchs dominiert auch die Deutsche Senioren-Meisterschaft. Die Herren holen den Titel, die Damen und Luca-Holland Cunz Silber

Stolze Trainer: Sandra Bingenheimer (links) und Andrea Magro (rechts) freuen sich mit den Deutschen meistern Sebastiano Gröteke, Philipp Sembach, Moritz Renner und Laurenz Rieger sowie den Vizemeisterinnen Lei-Lani Hohenadel, Celia Hohenadel, Luca Holland-Cunz und Marie Höfler. Foto: TSG-Fechterschaft
Stolze Trainer: Sandra Bingenheimer (links) und Andrea Magro (rechts) freuen sich mit den Deutschen meistern Sebastiano Gröteke, Philipp Sembach, Moritz Renner und Laurenz Rieger sowie den Vizemeisterinnen Lei-Lani Hohenadel, Celia Hohenadel, Luca Holland-Cunz und Marie Höfler.

Wer soll diese Talente stoppen? In Deutschland offenbar keiner. Die jungen Fechter der TSG 1862 Weinheim räumten auch bei der Deutschen Meisterschaft der Aktiven ab. In Bonn krallten sich die Herren mit der Mannschaft den Titel, die Damen wurden Vizemeister. Sogar im Einzel stand eine Weinheimerin auf dem Podest: Luca Holland-Cunz ist Deutsche Vizemeisterin. Einen besseren Abschluss hätte die Fechtsaison nach dem Senioren-QB-Turnier in Weinheim vor einer Woche kaum finden können.

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In Bonn kämpften die besten 72 Damen und 72 Herren um den Titel. Daneben waren elf Damen- und 15 Herrenteams gemeldet. Für Weinheim starteten Marie Höfler, Celia Hohenadel, Lei-Lani Hohenadel, Luca Holland-Cunz und Maja Kraft sowie Julius Höfler, Sebastiano Gröteke, Moritz Renner, Laurenz Rieger und Philipp Sembach.

Bei den Damen mussten nur Lei-Lani Hohenadel und Maja Kraft die Vorrunde absolvieren, beide erreichten das Hauptfeld der besten 64, Lei-Lani schied jedoch im ersten Gefecht des Hauptfeldes unglücklich aus und erreichte Platz 42. Maja kam eine Runde weiter und erzielte als jüngste Weinheimer Teilnehmerin den 31. Platz. Besser lief es bei Celia und Marie, beide erreichten ohne Probleme die Runde der besten 16, Celia schied jedoch gegen Leandra Behr (Olympiakader) knapp mit 11:15 aus, die sie eine Woche zuvor noch besiegen konnte, nachdem sie das Gefecht bis zur zweiten Pause erneut beherrscht hatte. Marie schied noch knapper mit 13:15 gegen Carlotta Morandi (Fünfte der deutschen Rangliste) aus.

Luca Holland-Cunz überragt

Einen fantastischen Lauf hatte die aktuell beste Weinheimerin Luca Holland-Cunz, die mit deutlichen Siegen Laura Ziegon (München), Veranika Seiffert (Berlin), Lea Zoni (Halle), und Zsofia Posgay (Stuttgart) besiegte und so ins Finale gegen Aliya Dhuique-Hein (FC TBB) einzog. Nach einem taktisch spannenden Gefecht unterlag sie da dann 3:9 und wurde Deutsche Vizemeisterin der Seniorinnen – ein Titel, den die TSG Weinheim bisher in ihrer Geschichte bei den Damen noch nie erzielen konnte, nachdem Ciaran Veitenheimer dies 2023 zum ersten Mal bei den Herren geschafft hatte.

Da gingen die Weinheimer dieses Mal im Einzel medaillenlos aus. Julius Höfler musste in die Vorrunde, welche er problemlos überstand. Nachdem er das erste Gefecht deutlich gegen Ivo Wundlich (FC TBB) gewonnen hatte, musste er in der nächsten Runde gegen den späteren Deutschen Meister Alexander Kahl (TG Hanau) ran, dem er verständlicherweise 5:14 unterlag und den 29. Platz belegte. Trotzdem ein mehr als respektables Ergebnis für den jüngsten Weinheimer. Ebenso schieden in dieser Runde denkbar knapp Phillipp Sembach gegen Kjell Gaaseidness (Berlin) und Sebastiano Gröteke gegen den späteren Dritten Julian Detering (München) je mit 14:15 aus. Philipp wurde 19., Sebastiano war einen Platz besser. Eine Runde weiter kam Laurenz Rieger, der gegen Heri Ask (München) mit 12:15 ausschied und Neunter wurde. In die Finalrunde der besten acht schaffte es lediglich Moritz Sembach, der sich jedoch auch dem späteren Deutschen Meister Kahl 5:15 geschlagen geben musste. Moritz wurde als bester Weinheimer Siebter.

Der Mannschaftswettbewerb belegte schließlich die Nachhaltigkeit der Arbeit der TSG Weinheim. Die Fechter, allesamt seit Jahren bei der TSG über Jugend und Juniorenalter ausgebildet, bestimmten neben Tauberbischofsheim das Turnier. Die Damen traten mit Marie, Celia, Lei-Lani und Luca an und erreichten nach deutlichen Siegen gegen den DFC Düsseldorf (45:25) und gegen den PSV Stuttgart (45:23) das Finale. Dort mussten sie gegen die Olympiakader-Athletinnen des FC TBB Aliya Dhuique-Hein und Leandra Behr sowie Pia Ueltgesforth und Carlotta Morandi antreten. Beim 28:40 lieferten die jungen Weinheimerinnen harte Gegenwehr und wurden nach 2023 und 2019 zum dritten Mal Deutsche Vizemeister der Senioren.

Herren zum dritten Mal Titelträger

Noch besser fochten die Herren. Sebastiano, Moritz, Laurenz und Philipp erreichten nach klaren Siegen gegen Bremen 1860 (45:6), Fechtclub Radebeul (45:35) das Halbfinale gegen KTF Luitpold München, welches sie knapp mit 43: 42 für sich entschieden. Im Finale trafen auch sie auf den FC TBB, der mit Paul-Luca Faul und Bastian Kappus und den ehemaligen Weinheimer Brüdern Felix und Luis Klein antrat. Nach einem extrem umkämpften Gefecht gewann die TSG 45:42 und wurden zum dritten Mal nach 2016 und 2017 Deutscher Meister der Senioren.

Mit diesen hervorragenden Platzierungen , insbesondere der Mannschaften, die bei den Damen seit 2019 zum vierten und den Herren seit 2014 gar zum neunten Mal auf dem Siegertreppchen standen, belegt die Fechterschaft der TSG Weinheim, dass sie aus dem deutschen Florettfechten nicht wegzudenken ist. Umso beeindruckender, weil alle Sportler in und mit Weinheim groß geworden sind.

Jetzt nach Hongkong

Maestro Andrea Magro und Sandra Bingenheimer freuen sich bereits jetzt auf die Junioren-DM in Winsen, wo Weinheim erneut beste Medaillenchancen hat. Zuvor wird Luca Holland-Cunz noch bei der Juniorenweltmeisterschaft in Riyadh für Deutschland starten. Zum Saisonabschluss der Fechtabteilung werden Marie Höfler, Celia Hohenadel und Luca Holland-Cunz zusammen mit der ebenfalls in Weinheim trainierenden Olympia-Teilnehmerin Maxine Esteban noch am Florett-Worldcup der Senioren in Hongkong mit dort integriertem Trainingslager teilnehmen. mho