Fechten

Zweimal Bronze für Laurenz Rieger

Der 21 Jahre alte Weinheimer gewinnt bei den European Games in Krakau Edelmetall im Florett-Einzel sowie im Teamwettbewerb.

Laurenz Rieger von der Fechtabteilung der TSG 1862 Weinheim erkämpfte sich bei den European Games im polnischen Krakau seine ersten internationalen Medaillen. Foto: Augusto Bizzi
Laurenz Rieger von der Fechtabteilung der TSG 1862 Weinheim erkämpfte sich bei den European Games im polnischen Krakau seine ersten internationalen Medaillen.

Mit zwei Bronzemedaillen ist Fechter Laurenz Rieger (TSG 1862 Weinheim) von den European Games in Krakau zurückgekehrt. Platz drei im Florett-Einzelwettbewerb am vergangenen Dienstag ließ der 21 Jahre alte Weinheimer nur zwei Tage später die gleiche Platzierung im Teamwettbewerb folgen – gemeinsam mit Alexander Kahl (Hanau), dem Ex-Weinheimer Luis Klein und Paul Luca Faul (Tauberbischofsheim). Allein die Einzelmedaille wertet die Fechtabteilung der TSG um Abteilungsleiterin Monika Schäfer als „Riesenerfolg für Laurenz“ sowie als „eine kleine Sensation“ für den Fechtsport in Weinheim.

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Der an Position 22 gesetzte Rieger startete in Krakau von Beginn an gut ins Turnier und entschied die teils sehr knappen Ausscheidungsgefechte gegen Albert Bagdany (Ungarn/15:10), Jamie Cook (Großbritannien/15:4), den aktuellen Deutschen Meister Alexander Kahl (15:14) und Klod Yunes (Ukraine/15:13) für sich.

„Eine krasse Erfahrung“

Erst im Halbfinale unterlag er dem Dänen Jonas Winterberg-Paulsen mit 11:15, was die Freude über die Bronzemedaille freilich kaum schmälerte. Vielmehr sagte der Weinheimer im Interview mit dem Sportpresseportal des Sport-Informations-Dienstes (SID): „Es ist meine erste internationale Medaille, ich freue mich sehr.“ Die Medaille bei den European Games wertete er ferner als einen „kleinen Schritt in die richtige Richtung“ und „eine krasse Erfahrung“. Als weitere Ziele nannte er die Qualifikation für Olympia, zudem will sich Rieger bei den nächsten internationalen Wettkämpfen „noch stabiler“ präsentieren.

Einziger Wermutstropfen: Nach der „Degradierung“ der Einzelwettbewerbe durch den Weltverband FIE hatte das Turnier in Krakau seinen Status als Europameisterschaft und somit auch als Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2024 in Paris verloren. Um den in Polen nicht startberechtigten Fechtern aus Russland und Belarus die Chance auf Punkte für eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation zu ermöglichen, war die Einzel-EM bereits Mitte Juni ins bulgarische Plovdiv vorverlegt worden. Hier belegte Rieger trotz einer starken Vorrunde nur den 33. Platz. Entscheidend hierfür war eine Niederlage gegen den Ukrainer Yunes, für die sich der Weinheimer nun in Krakau revanchierte.

Furiose Aufholjagd gegen Polen

In Polen wurde es im Teamwettbewerb derweil nach einem Freilos zum Auftakt und einem deutlichen Sieg über Israel im Viertelfinale spannend. Trotz eines anfänglichen Rückstandes gegen Gastgeber Polen – laut Rieger die „größten direkten Konkurrenten“ im Kampf um das Olympia-Ticket – sicherte Alexander Kahl dem deutschen Team mit einer 16:6-Aufholjagd noch einen Platz im Kampf um die Medaillen.

Dabei verlor das deutsche Team im Halbfinale zunächst hauchdünn mit 45:43 gegen den späteren Vizeeuropameister Frankreich. Im Gefecht um Platz drei gegen Großbritannien wurde es ebenfalls noch einmal eng. Nach zwischenzeitlicher Führung kam Großbritannien auf 35:36 dicht heran. Doch das deutsche Team behielt die Nerven, gewann letztlich mit 45:43 und sicherte sich dadurch neben der Bronzemedaille nun auch die wichtigen Punkte für die Olympiaqualifikation.

Drei weitere Medaillen für deutsche Fechter

Nochmals aufgewertet wurde die Bilanz der deutschen Fechter bei den European Games in Krakau unterdessen durch zwei weitere Bronzemedaillen für das Florett-Team der Damen und Säbel-Team der Herren. Ebenfalls Bronze sicherte sich zudem die Degenfechterin Alexandra Ehler (Leverkusen) in der Einzelkonkurrenz.