Weinheim

TSG und AC Weinheim: Gemeinsam für Vielfalt

Die Vereinsvorsitzenden Volker Jacob und Klaus Lerchl beziehen Stellung gegen Extremismus und Diskriminierung und erklären, warum der Sport Vorbild für die Gesellschaft sein kann.

TSG-Vorsitzender Volker Jacob (links) und AC-Vorsitzender Klaus Lerchl nahmen am Donnerstag zur Kampagne „Gemeinsam für Vielfalt“ Stellung. Foto: Marco Schilling
TSG-Vorsitzender Volker Jacob (links) und AC-Vorsitzender Klaus Lerchl nahmen am Donnerstag zur Kampagne „Gemeinsam für Vielfalt“ Stellung.

Normalerweise halten sich Sportvereine aus der Politik weitgehend heraus. „Aber es sind keine normalen Zeiten“, sind sich die Vorsitzenden der beiden größten Sportvereine Weinheims einig. Deshalb haben Klaus Lerchl (AC 1892) und Volker Jacob (TSG 1862) die Kampagne „Gemeinsam für Vielfalt“ ins Leben gerufen, bei der die beiden Vereine für Toleranz und Weltoffenheit werben.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Zusammen 14 000 Mitglieder

Mit Plakaten und Bannern, aber auch über ihre Social-Media-Kanäle wollen TSG und AC in den kommenden Wochen darauf aufmerksam machen, „warum Sportvereine der beste Beweis dafür sind, dass Integration gelingen kann“. „Immerhin repräsentieren wir mehr als 14 000 Mitglieder, die Tag für Tag zeigen, dass Sport verbindet“, brachte es Lerchl auf den Punkt.

Erst vor wenigen Wochen waren die beiden Vereine bei der Sportlerehrung der TSG mit ihrem Anliegen erstmals an die Öffentlichkeit gegangen und hatten dafür viel Zustimmung erhalten (wir berichteten). Jetzt will man noch einen Schritt weitergehen und das Thema mit der Kampagne in die Gesellschaft tragen.

Wie AC-Geschäftsführer Bastian Becker erklärte, bekenne man sich mit dieser Kampagne nicht nur zur Vielfalt hinsichtlich der Nationalität, sondern auch hinsichtlich einer Behinderung, der Religion und der sexuellen Orientierung. Weitere Sportvereine seien natürlich willkommen, sich der Initiative anzuschließen, erläuterten die beiden TSG-Geschäftsführer Alexander Erg und Matthias Stöhrer.

„Bunt und vielfältig“

Als Kernbotschaft haben die Vereine dieses Statement formuliert:

„Die Mitglieder unserer beiden großen Sportvereine in Weinheim sind genauso bunt und vielfältig wie unsere Angebote. Diese Diversität ist uns wichtig und belebt unsere Vereine. Wir verurteilen jede Art von Extremismus, Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Gewalt, Hass und Hetze und plädieren für ein offenes gemeinsames Miteinander. Gemeinsam Sport zu treiben, hat eine sehr große Integrationswirkung und wir sind uns unserer Rolle in der Gesellschaft bewusst.“

Menschen aus 50 Nationen

Diese Aussagen wären im Grunde nicht neu, aber es wäre an der Zeit, sie noch einmal ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, zeigte sich Jacob überzeugt. Dass man gemeinsam mit dem AC diesen Weg beschreite, mache deutlich, dass bei diesem wichtigen Thema Konkurrenzdenken fehl am Platz sei. Ohnehin verbinde beide Vereine seit einigen Jahren ein gutes Miteinander, waren sich Lerchl und Jacob einig.

Menschen aus rund 50 verschiedenen Nationen treiben in der TSG und im AC gemeinsam Sport; ähnlich groß sei die Vielfalt bei den ehrenamtlichen Übungs- und Abteilungsleitern sowie bei den hauptamtlichen Mitarbeitern. „Von Australien bis Togo reicht die Liste der Herkunftsländer – und wir sind stolz darauf“, waren sich die Vereinsverantwortlichen einig.

Respekt und Teamgeist

Denn dies erlebe man schon lange als Bereicherung, weil diese Diversität kreative Ideen und neue Ansätze für die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft fördere. „Wir sagen das ganz bewusst als Traditionsvereine mit einer langen Geschichte“, so Erg abschließend. Im Sport zähle nicht, woher jemand stammt, sondern gefragt seien Werte wie gegenseitiger Respekt, Teamgeist und Fair Play.