Energie

In Fürth wird zur Zukunft der Stromversorgung geforscht

Mehrere Partner haben ein Netzlabor mit Quartierspeicher eingerichtet. Es dient auch dem Wohngebiet auf dem FC-Platz

Wie kommt der Strom künftig sicher und klimaneutral in die Steckdose? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt in Fürth nach. Foto: Simon Hofmann
Wie kommt der Strom künftig sicher und klimaneutral in die Steckdose? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt in Fürth nach.

In Fürth entsteht im Rahmen des Forschungsprojektes „DELTA“ ein neues Netzlabor mit einem Quartierspeicher. Das hat die Entega AG jetzt bekanntgegeben. Der Netzbetreiber spricht in diesem Zusammenhang von einem „Blick in die Zukunft der Stromversorgung“. Die Entega setzt das Projekt gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft e-netz Südhessen AG, der Technischen Universität Darmstadt und der DATAbility GmbH um.

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Die Forschungspartner prüfen dabei den Beitrag von Speichern zur Entwicklung einer sicheren und klimaneutralen Stromversorgung für Kommunen. Auf dieser Basis soll sich zukünftig der Netzausbau minimieren oder gar verhindern lassen. Gleichzeitig trage der Speicher zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, erklärt die Entega. Sie erklärt: „Ein Speicher gleicht im Stromnetz die Schwankungen zwischen Verbrauch und Erzeugung aus, die mit fortschreitender Energiewende zunehmen. Er wird dabei als Flexibilität für mehrere Anwendungen gleichzeitig genutzt.“

Flexibles System

Ist gerade viel erneuerbar erzeugter Strom im Netz verfügbar, wird der Speicher beladen. Wenn der Stromverbrauch die Erzeugung übersteigt, wird er wieder entladen. „Die Stromnetze müssen zukünftig für jede Einspeise- und Lastsituation ausreichend dimensioniert sein. Mit der Energiewende wird dies zunehmend herausfordernder. Das Netzlabor in Fürth gibt uns die Möglichkeit, ein flexibles Stromnetz zu untersuchen und die darin vorhandenen Netzinfrastrukturen- und Kapazitäten optimal und effizient auszunutzen“, sagt David Petermann, Leiter Forschung und Entwicklung bei der e-netz Südhessen.

Vertreter der Gemeinde und der Forschungspartner haben den Quartierspeicher am Mittwoch offiziell in Betrieb genommen. Er besteht aus sechs Lithium-Ionen-Zellen mit einer Kapazität von insgesamt über 240 Kilowatt und 288 Kilowattstunden. „Durch den vorausschauend gewählten Standort ergeben sich wichtige Synergien mit dem angrenzenden Neubaugebiet Schützengasse/FC-Sportplatz, das ebenfalls auf eine klimaschonende Versorgung ausgerichtet ist“, so der Netzbetreiber. Eine neue Transformatorenstation in direkter Nähe sei mit moderner Messtechnik ausgestattet worden und liefere eine gute Datengrundlage für das Forschungsprojekt. Wie die Einbindung des Quartierspeichers im Stromnetz erfolgt, veranschaulicht ein professionell gestaltetes Graffiti an der Fassade der Station.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und finanziert von der Europäischen Union.