Wahlen am 14. Mai

Erdogans Herausforderer: Bürokrat oder «Gandhi der Türkei»?

Er marschiert aus Protest von Ankara nach Istanbul, wirbt für Demokratisierung und wirft Erdogan Versagen in der Erdbeben-Katastrophe vor. Kann Oppositionsführer Kilicdaroglu seinen Gegner diesmal besiegen?

Kemal Kilicdaroglu, Vorsitzender der Cumhuriyet Halk Partisi (CHP, Republikanische Volkspartei), aufgenommen während eines Interviews mit der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Bradley Secker/dpa
Kemal Kilicdaroglu, Vorsitzender der Cumhuriyet Halk Partisi (CHP, Republikanische Volkspartei), aufgenommen während eines Interviews mit der Deutschen Presse-Agentur.

Istanbul (dpa) - Ein Arbeiter hält ein Schild hoch mit der Aufschrift «adalet» - «Gerechtigkeit». Die Figur steht auf dem Schreibtisch des türkischen Oppositionsführers Kemal Kilicdaroglu (74) in Ankara. Sie erinnert an einen der starken Momente in seiner Karriere: Vor sechs Jahren führte Kilicdaroglu einen Protestmarsch von der Hauptstadt Ankara nach Istanbul an, er lief mehr als 400 Kilometer zu Fuß, Tausende folgten ihm. Auslöser des Protestes war damals die Verurteilung eines Abgeordneten von Kilicdaroglus sozialdemokratischer Partei CHP. Der Marsch wurde zum Aufschrei gegen Massenentlassungen, Verhaftungen und der als repressiv wahrgenommenen Politik des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Bitte warten Sie während wir den Zugang überprüfen.