Nach Abstimmung im Bundestag

Holocaust-Überlebender will Verdienstkreuz zurückgeben

Mit den Stimmen der AfD wird ein Unionsantrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedet. Das Entsetzen ist vielerorts groß. Engagierte des NS-Gedenkens ziehen Konsequenzen.

Luigi Toscano will das ihm 2021 verliehene Bundesverdienstkreuz zurückgeben. (Foto-Archiv) Foto: Wolfgang Kumm / dpa
Luigi Toscano will das ihm 2021 verliehene Bundesverdienstkreuz zurückgeben. (Foto-Archiv)

Mannheim/Leer (dpa) - Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg will sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben, nachdem die Union mit Stimmen der AfD einen Bundestagsantrag zur Migrationspolitik durchgebracht hat. Der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano, der sich wie Weinberg für ein NS-Gedenken engagiert, möchte es ihm gleichtun. Er habe den Plan gemeinsam mit seinem Freund Weinberg, der aus Leer in Ostfriesland kommt vereinbart, sagte Toscano. Er werde die ihm 2021 verliehene Ehrung zusammen mit Weinberg zeitnah in Berlin an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zurückgeben. «Entweder empfängt uns der Bundespräsident oder wir werfen es bei ihm in den Briefkasten», sagte er. Er sei erschüttert, empört und aufgewühlt über das, was am Mittwoch im Bundestag geschehen sei. «Ich bin um meine demokratischen Werte verraten worden», sagte Toscano der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

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