Bericht zu Evakuierung aus Kabul: Wunschdenken und Trägheit?
Alarmierende Berichte, die erst Tage später gelesen werden. Staatssekretäre, die diskutieren, aber keine Strategie vereinbaren. Die Bilanz des Afghanistan-Untersuchungsausschusses ist ernüchternd.

Berlin (dpa) - Der Untersuchungsausschuss des Bundestages zu der chaotischen Evakuierung aus Afghanistan zieht ein bitteres Fazit. Nach der Befragung von 111 Zeugen und der Auswertung von 6.843 Dateien hält er fest: Schleppende Verwaltungsabläufe und eine Politik, der es teilweise an Entscheidungsfreude und Handlungswillen fehlte, haben ein frühzeitiges effektives Handeln der Bundesregierung in den Wochen vor der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban in Kabul verhindert.