Prozesse

Gast von Zimmer 103: Lebenslang Haft für Hotelier nach Mord

«Dauerhaft geschlossen» heißt es heute in den Reiseportalen über ein Hotel in Stuttgart, das seit einem Jahr auch ein Tatort ist. Das dürfte auch auf lange Zeit so bleiben. Denn der Betreiber hat nach Überzeugung des Gerichts seinen reichen Gast beklaut und ermordet.

Zum Auftakt eines Mordprozesses sitzt der angeklagte Mann mit Handschellen in einem Saal des Landgerichts Stuttgart auf seinem Platz. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild
Zum Auftakt eines Mordprozesses sitzt der angeklagte Mann mit Handschellen in einem Saal des Landgerichts Stuttgart auf seinem Platz.

Stuttgart (dpa/lsw) - Als er die ersten Sätze des Urteils erfasst, sackt der ergraute Mann auf der Anklagebank kurz zusammen, dann richtet er sich wieder auf und hört weiter zu. Zwei Stunden lang muss er Zeuge werden, wie der Richter seine Aussagen auseinanderrupft, wie er eine Behauptung nach der anderen widerlegt und wie am Ende nur die aus Sicht des Juristen kalte Wahrheit zurückbleibt. «Der erste Satz, der hinter diesem Urteil steht, heißt: Sie sind ein Mörder», sagt der Richter zum Abschluss des sechsmonatigen Prozesses vor dem Stuttgarter Landgericht. Die Kammer ist überzeugt, dass der 47 Jahre alte Hotelbetreiber vor einem Jahr einen reichen Gast aus Habgier ermordet hat. Deshalb verurteilt sie ihn am Mittwoch zu lebenslanger Haft.

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