Unterwegs auf der Kerwe mit der Lärm-Patrouille
Es ist Freitagabend, 22.30 Uhr auf der Weinheimer Kerwe – ein angenehmer Sommerabend, ein rappelvoller Marktplatz, wo in einigen Lokalen die ersten Gäste bereits auf den Bänken tanzen. Rund ums Schloss, aber vor allem im Gerberbachviertel ist kaum ein Durchkommen. Überall sind Menschen, die feiern, Freunde treffen (oder gerade wieder einmal suchen), die Köpfe zusammenstecken, um sich etwas zuzurufen oder die Refrains der Partylieder voller Leidenschaft mitzusingen. Also alles perfekt, oder doch nicht? Schließlich steht die Kerwe in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung. Alles soll ein bisschen leiser sein als im Vorjahr – (nicht nur) den Anwohnern zuliebe.
Denn 2022 war es selbst eingefleischten Kerwegängern an vielen Stellen zu laut. Gespräche waren oft gar nicht mehr möglich, weil zu viele Musikquellen miteinander konkurrierten. Der Kompromiss, der im Frühjahr zwischen den Anwohnern, der Stadt und den Betreibern der Straußwirtschaften ausgehandelt wurde, lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Partystimmung – Ja bitte, „Bumbum-Kerwe“ – Nein danke. Tontechniker Tim Remark entwickelte dazu ein Konzept, das Lärmgrenzen und Leitlinien definierte. Und die Stadt versprach, deren Einhaltung an allen Kerwetagen zu kontrollieren.