Weinheim

So investiert die Stadt Weinheim in ihre Sportvereine

Sonderförderungen soll es nach dem Willen des Sport-Ausschusses für die TSG Lützelsachsen und den TV Oberflockenbach geben. Wie hoch die Zuschüsse sind, warum es Applaus gab und wann die endgültige Entscheidung fällt.

Bald hat der Kunstrasenplatz in Lützelsachsen ausgedient. Foto: Ernst Lotz
Bald hat der Kunstrasenplatz in Lützelsachsen ausgedient.

Es war kein Zufall, dass der Ausschuss für Sport- und Freizeit am Mittwoch den Auftakt des kommunalpolitischen Jahres in Weinheim gemacht hat. Denn dort geht es um eine Wertschätzung der Vereine und des bürgerschaftlichen Engagements. Ohne Gegenstimmen sprach der Ausschuss die klare Empfehlung aus, für die TSG Lützelsachsen und den TV Oberflockenbach einen Sonderzuschuss für deren Sportanlagen zu gewähren. Der Gemeinderat soll am 24. Januar eine endgültige Entscheidung treffen.

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„Das war ein wohltuender Beschluss, der den Vereinen Rückenwind mitgibt und eine gute Botschaft zu Beginn des Jahres“, freute sich Oberbürgermeister Manuel Just am Ende einer kurzen Sitzung. Die Zuschauer, selbst Vertreter der Sportvereine TSG Lützelsachsen und TV Oberflockenbach, bedankten sich mit Applaus. Vertreter der Fraktion sparten nicht mit Lob für das große Engagement in den Vereinen.

100 000 Euro für die TSG

Bei der TSG Lützelsachsen geht es um 100 000 Euro Zuschuss für den Austausch des 18 Jahre alten Kunstrasens. Im Jahr 2005 war die TSG im größten Weinheimer Ortsteil der erste an der Bergstraße, dem eine solche Ausstattung gelungen war. Mittlerweile hat der Verein, der dank engagierter Jugendarbeit wächst, sogar einen zweiten Kunstrasenplatz gebaut. Weil der Verein stets selbst als Bauherr und Antragsteller auftreten kann, erhält er Fördermittel des Badischen Sportbundes. Der städtische Zuschuss beträgt nach den Sportförderrichtlinien eigentlich nur rund 9000 Euro, nämlich fünf Prozent dieser Förderung. Daher soll der Gemeinderat nun zur Realisierung des Platzes tiefer in die Tasche greifen. Rund 90 000 Euro will der Verein aus Eigenmitteln beisteuern. Mit anderen Vereinen und in vergleichbaren Fällen hatte die Stadt ähnlich agiert.

Teil der Beschlussvorlage ist ein Recyclingkonzept für den alten Kunstrasenplatz, der nach damaligem Standard noch mit Gummigranulat hergestellt worden ist, das laut EU-Gesetz mittlerweile als Mikroplastik eingestuft wird. Die neuen Plätze werden mit natürlichem Material aufgefüllt, in den meisten Fällen mit Kork. Auch über diese Innovation zeigte sich das Gremium erfreut.

Der TV Oberflockenbach ist mit dem Wunsch an die Verwaltung herangetreten, den Sportplatz durch eine Umgestaltung wiederzubeleben. Foto: Thomas Rittelmann
Der TV Oberflockenbach ist mit dem Wunsch an die Verwaltung herangetreten, den Sportplatz durch eine Umgestaltung wiederzubeleben.

Sanierung des Sportplatzes

Ebenfalls unter die Arme greifen will die Kommune dem TV Oberflockenbach bei der Wiederbelebung und Sanierung des Sportplatzes oberhalb der Ortschaft. Der Sportplatz des TV Oberflockenbach wurde dort ursprünglich 1922 als vereinseigener Turnplatz errichtet. Der Platz war zwischenzeitlich als Standort für eine Sporthalle im Gespräch. Die sportliche Nutzung des Platzes hat bedingt durch den Zustand und die nicht den Nutzungsanforderungen entsprechende Größe in den zurückliegenden Jahren immer mehr nachgelassen. Der TV Oberflockenbach ist daher mit dem Wunsch an die Verwaltung herangetreten, den Sportplatz durch eine Umgestaltung wiederzubeleben.

60 000 Euro für den TVO

Ziel ist es, den Jugend- und Breitensport im Ortsteil zu stärken und einen soziokulturellen Platz für die Bevölkerung zu schaffen. Hierfür möchte der Verein ein Kleinspielfeld (Hartplatz) mit Handballmaßen sowie zwei Multifunktionsbeachfelder (für Beachhandball, -soccer, -volleyball) errichten. Auch diese Maßnahme wird durch den Badischen Sportbund als förderfähig anerkannt. Der Verein rechnet mit Gesamtkosten von rund 130 000 Euro, der städtische Zuschuss soll rund 60 000 Euro betragen. Auch hierfür war die Empfehlung klar.