Weinheim-Hohensachsen

Ex-Fußballprofi Hanno Balitsch kickt mit Hohensachsener Grundschülern

Den Ball immer im Blick hat der Fußballtrainer der U18-Nationalmannschaft bei seinem Besuch der Sepp-Herberger-Grundschule. Welche Tricks er den Kids verrät und warum die Kältekammer gut für Bayer Leverkusen ist.

Hanno Balitsch kam gerne zum Sepp-Herberger-Gedenktag in die gleichnamige Schule nach Hohensachsen. Gemeinsam mit den Grundschülern absolvierte er unter anderem einen Fußball-Parcours. Foto: Thomas Rittelmann
Hanno Balitsch kam gerne zum Sepp-Herberger-Gedenktag in die gleichnamige Schule nach Hohensachsen. Gemeinsam mit den Grundschülern absolvierte er unter anderem einen Fußball-Parcours.

Als Fußball-Experte im ZDF ist Hanno Balitsch vor einem Millionen-Publikum meist um keine Einschätzung und Meinung verlegen, doch am Dienstag kam er tatsächlich ein wenig ins Stocken. Der zehnjährige Davin Cron aus der 4a der Sepp-Herberger-Grundschule in Weinheim wollte von dem ehemaligen Fußball-Bundesligaprofi in einer Fragerunde nämlich wissen: „Warum ist Leverkusen in dieser Saison so stark und hat schon einen so großen Vorsprung vor dem FC Bayern München?“ Balitsch, der selbst für Bayer 04 Leverkusen die Schuhe schnürte, überlegte ein paar Sekunden, ehe er seine Antwort gab. „Es gibt dort eine Kältekammer. Da müssen die Spieler nach Belastung rein. Dort ist es bis zu Minus 106 Grad Celsius kalt. Das ist wichtig für die Verbesserung der Regeneration. Verletzungen heilen so viel schneller.“

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Tipps zur Schusstechnik

Ein Aufschrei der 125 Kinder aus der Klassen 1 bis 4 geht durch die Mehrzweckhalle. Das können sich die Kids wahrlich nicht vorstellen. Aber es scheint zu helfen. „Zumindest ist es einer der Gründe, warum es dort derzeit so gut läuft“, ergänzt Balitsch, der für die Sepp-Herberg-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu Gast in Hohensachsen war und zuvor gemeinsam mit den Kindern in einem abwechslungsreichen Fußball-Parcours trainierte und wichtige Tipps zur Schusstechnik und Ballbehandlung gab. Am 28. März wäre Bundestrainer Herberger, der mit der Deutschen Nationalmannschaft 1954 im schweizerischen Bern den Weltmeistertitel holte und für das „Wunder von Bern“ sorgte, 127 Jahre alt geworden. Jedes Jahr erinnert die Sepp-Herberg-Stiftung deshalb gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Schule an den Erfolgstrainer, der hier lange seine Wahlheimat hatte und hier auch auf dem Friedhof beerdigt wurde.

Der Ex-Fußballprofi hatte einen guten Draht zu den Kindern in Hohensachsen. Foto: Thomas Rittelmann
Der Ex-Fußballprofi hatte einen guten Draht zu den Kindern in Hohensachsen.

In einer Reihe mit Horst Eckel

In diesem Jahr kam der Besuch der DFB-Stiftung ein paar Tage früher als sonst. Der Grund seien die anstehenden Osterferien gewesen, wie Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Stiftung, erklärt. „Deshalb konnten wir den Termin diesmal nicht auf den exakten Geburtstag legen.“ Hanno Balitsch steht übrigens seit gestern mit der ehemaligen Nationalspielerin Steffi Jones, Weltmeister 1954 und Herberger-Spieler Horst Eckel, Hamburger SV-Legende Uwe Seeler, Meistertrainer Ottmar Hitzfeld und Ex-Bundestrainer Hansi Flick in einer Reihe. Auch sie durften im Namen der DFB-Stiftung schon die Sepp-Herberger-Grundschule – übrigens die einzige deutschlandweit mit diesem Namen – besuchen. „Das ist für mich eine ganz besondere Ehre. Hier wird das Andenken an Sepp Herberger besonders gepflegt“, so Balitsch, der keinen Moment zögerte, als die Anfrage der Stiftung kam.

Besuch als Heimspiel

Für Balitsch, der mit seiner Familie im hessischen Bensheim lebt, war der Besuch ohnehin ein Heimspiel. Das Engagement der Schule sei wirklich großartig, ging auch ein Lob an die Lehrerschaft um Schulleiterin Anja Hott. In der Tat, alles war bestens organisiert, und das Beste: Die Schulkinder hatten jede Menge Spaß. „Und genau das macht den Fußball doch so besonders. In diesem Alter spielen Mädchen mit Jungs, Jungs mit Mädchen. Es genügt ein Ball und es kann losgehen. Wichtig dabei, immer den Ball im Blick behalten“, so Balitsch, der gestern gleich einen weiteren Grund zur Freude hatte. Sein Vertrag als Trainer der U18-Junioren-Nationalmannschaft wurde für weitere Jahre verlängert mit dem Fernziel den 2006er-Jahrgang zur EM 2025 zu führen. Als Teil des DFB-Kompetenzteams im Kinder- und Jugendfußball hätte in diesem Jahr kein besserer Stiftungsvertreter nach Hohensachsen kommen können.

Als ZDF-Experte vor der Kamera

Übrigens, am Abend stand Hanno Balitsch wieder als Experte beim DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach vor der Kamera des ZDF und musste wichtige Fragen beantworten. Auf die Frage, warum Leverkusen dieses Jahr vor Bayern München stehe, hatte er ja jetzt sehr schnell eine Antwort parat.