Apotheken-Protesttag: von der Politik im Stich gelassen
Die Schaufenster sind seit Tagen mit Plakaten komplett zugeklebt. Am Mittwoch blieben nun auch die Türen der meisten Apotheken in der Region geschlossen. Denn an der Bergstraße und im Odenwald beteiligten sich fast alle Apotheker am bundesweiten Protesttag. Um die Versorgung mit Arzneimitteln in dringenden Fällen aufrechtzuerhalten, hatte die Laurentius-Apotheke im Hemsbach den Notdienst übernommen.
Die Apotheker fordern bessere Rahmenbedingungen und eine angemessene Entlohnung für ihre Arbeit, damit auch in Zukunft eine wohnortnahe und kompetente Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln möglich ist. Doch davon sei man meilenweit entfernt, sind sich am Mittwoch die Apothekerinnen Ursula Cortelezzi (Hirschberg), Anne Katrin Frauenkron (Weinheim), Alexa Mistler (Hemsbach) und Susanne Keilmann (Hemsbach) mit ihrem Kollegen Christian Wirth (Weinheim) beim Gespräch mit der WN-Redaktion am Marktplatz einig. Zum Pressefoto versammeln sie sich unter dem Schriftzug der ehemaligen Löwen-Apotheke, die dort von 1651 bis 1991 untergebracht war. Wenn die Bundesregierung nicht endlich gegensteuert, so die Botschaft, dann werden in den kommenden Jahren noch viele weitere Apotheken schließen.