Tierschutzinitiative Odenwald will dem Tierleid beikommen
Die Tierschützer ziehen Bilanz: Weniger Vermittlungen von jungen Kätzchen. Flohmarkthalle ist erfolgreich.
„Die Vermittlung ist in diesem Jahr eine Vollkatastrophe.“ Stefanie Wiese (Archivbild: Marco Schilling) hat eine Situation wie die aktuelle noch nicht erlebt: Die Tierschutzinitiative Odenwald (TSI), der sie vorsteht, erlebt erstmals, dass die Nachfrage nach jungen Katzen „gleich null“ ist und erklärt: „Die Leute rufen zehn- bis 15-mal mehr an, wenn sie ein Tier abgeben wollen.“ Für Kätzchen ein Zuhause zu suchen ist eins der „Kerngeschäfte“ der TSI; in der Regel würden die Tiere mit zwölf Wochen abgegeben werden, in einem Alter, wo sie zweimal geimpft sind, aber noch nicht kastriert.
Doch in diesem Jahr sind noch Jungtiere in den Pflegestellen, die bereits ihre Kastration hinter sich haben: „Und es gibt welche, für die wir noch keine einzige Anfrage hatten.“ Gerade, wenn sie schwarzes oder getigertes Fell haben – wie die meisten Katzen –, sei das für viele Menschen nicht so interessant. Nach dreifarbigen oder roten Katzen werde dagegen immer wieder gefragt. Sie vermutet, dass die Situation mit den aktuellen Krisen zu tun hat: „Die Leute haben einfach Angst, ein Tier aufzunehmen, manche wollen sich einfach auch nicht festlegen.“ Der Verein nimmt mehrmals im Jahr junge Katzen auf und vermittelt sie. Stand 6. Oktober sind das in diesem Jahr 111 Tiere, und Wiese sagt, dass aktuell lediglich 65 Katzen, außerdem ein Kaninchen neue Halter gefunden haben.