Sanierte Trinkwasserleitungen setzen gefährliche Stoffe frei
In mit Epoxidharz sanierten Trinkwasserleitungen schlummert durch die Freisetzung von Bisphenol A eine gesundheitliche Gefahr für die Verbraucher: Die Grenzwerte in mehreren sanierten Objekten in der Region werden um das Hundertfache überschritten.
Bei vielen Gebäuden im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg, die circa zwischen 1970 und 1980 gebaut worden sind, wurden im Bereich der Warmwasserversorgung verzinkte Stahlleitungen eingesetzt. Da dieses Material im Warmwasserbereich nicht dauerhaft beständig ist, mussten die ersten Trinkwasserinstallationen bereits nach 20 bis 30 Jahren saniert werden. Die Sanierung erfolgte bei einigen Häusern mit einer sogenannten Rohrinnenbeschichtung aus Epoxidharz. Dabei wurden die Leitungen zunächst innen gereinigt und anschließend mit einem Epoxidharz beschichtet. Auf den ersten Blick war dieses Verfahren kostengünstig, schnell und sauber. Jedoch hat die Erfahrung gezeigt, dass durch Alterungsprozesse und thermische Belastung der Epoxidharzbeschichtung verschieden Chemikalien, unter anderem Bisphenol A, ins Trinkwasser abgegeben werden, teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit.