Regionale Wirtschaft

Mannheimer Konzern sahnt mit Öl und Gas ab

Die Deutsche Rohstoff AG produziert Öl und Gas in den USA - und verdient damit ernorm viel Geld. Was der Konzern aus Mannheim von der Energiewende hält

Die Deutsche Rohstoff AG produziert pro Tag 11 000 Fässer Öl. Die Ölfelder liegen in den US-Bundesstaaten Colorado (Bild), Wyoming und Utah. Foto: Deutsche Rohstoff AG/dpa
Die Deutsche Rohstoff AG produziert pro Tag 11 000 Fässer Öl. Die Ölfelder liegen in den US-Bundesstaaten Colorado (Bild), Wyoming und Utah.

Alle reden von der Energiewende – doch die Deutsche Rohstoff AG verdient einen Haufen Geld mit der Förderung von Öl und Gas in den USA. Das Mannheimer Unternehmen präsentierte am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz Rekordzahlen ohne Ende. Der Umsatz stieg demnach um krasse 126 Prozent auf 165 Millionen Euro. Sogar um 151 Prozent wuchs der Gewinn und beträgt 66 Millionen Euro – das sind immerhin 12,20 Euro pro Aktie. Kein Wunder, dass Vorstand und Aufsichtsrat nicht knausern und für das Geschäftsjahr 2022 der Hauptversammlung eine Dividende von 1,30 Euro pro Aktie vorschlagen. Im Jahr davor mussten sich die Aktionäre noch mit 60 Cent begnügen.
Doch damit nicht genug. Der Konzern hat auch seine Prognose für dieses und das nächste Jahr erhöht. Je nach Szenario – vieles hängt ja vom Ölpreis ab – könnte der Umsatz bis 2024 auf mehr als 200 Millionen Euro steigen. Bis dahin dürften weitere fette Gewinne winken.
Die atemberaubenden Zahlen, die der Konzern präsentierte, haben natürlich ihren Preis: Die 11 000 Fässer Öl, die das Unternehmen täglich produziert, sind Gift für die CO2-Bilanz und damit das Weltklima. Kleiner Trost: Der Anteil der Rohstoff AG an der Weltproduktion beträgt „nur“ 3,5 Prozent. Gewissensbisse hat Thomas Gutschlag keine. Der frühere CEO, der das Unternehmen mitgründete und als Aufsichtsratsvorsitzender seinem Nachfolger Jan-Philipp Weitz auf die Finger schaut, lässt die Fakten für sich sprechen: „Die Welt verbraucht jeden Tag 100 Millionen Fässer Öl. Und die Nachfrage wird bis 2030 sogar noch steigen und erst danach ihren Höhepunkt erreichen.“ Die Konsequenz daraus: „Mir ist schleierhaft, wie wir die globalen Klimaziele einhalten sollen“, sagt Gutschlag. Und CEO Weitz sekundiert: „85 Prozent der weltweit verbrauchten Energie stammen aus Öl, Gas und Kohle. Mit Wasser und Kernenergie sind es weit über 90 Prozent.“

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