Taiwan wählt China-Kritiker zum Präsidenten
Die Wähler in Taiwan haben Peking einen Denkzettel verpasst. Die Fortschrittspartei, die auf Distanz zu China geht, wird weiter den Präsidenten stellen. Das Ergebnis der Wahl schmeckt Peking überhaupt nicht.
Taipeh (dpa) - Nach dem Wahlsieg von William Lai von der china-kritischen Fortschrittspartei in Taiwan drohen neue Spannungen mit dem mächtigen Nachbarn China. Die Wähler verhalfen der Partei zu einer historischen dritten Regierungsperiode und stimmten für den Status quo in den angespannten Beziehungen mit der kommunistischen Führung. Der bisherige Vizepräsident Lai errang 40 Prozent der Stimmen. Im Parlament verlor seine Partei jedoch die absolute Mehrheit, was die Arbeit seiner Regierung erschweren wird. Die USA, Deutschland und weitere Länder gratulierten dem 64-Jährigen. Aus Peking kamen scharfe Töne gegen die Fortschrittspartei und die USA.