Wahlen

«Hurrikan» Ventura: Portugal in Angst und Ungewissheit

In Portugal war Rechtsextremismus lange - länger als anderswo in Europa - kein Thema. Damit ist es spätestens seit der Wahl vom Sonntag vorbei. Im beliebten Urlaubsland macht sich Zukunftsangst breit.

Luis Montenegro ist Vorsitzender der Mitte-Rechts-Partei Demokratische Allianz. Foto: Armando Franca/AP/dpa
Luis Montenegro ist Vorsitzender der Mitte-Rechts-Partei Demokratische Allianz.

Lissabon (dpa) - André Ventura hüpfte hinter dem Rednerpult und grinste wie ein Honigkuchenpferd, als er den überwältigenden Erfolg seiner rechtspopulistischen Chega bei der Parlamentswahl in Portugal feierte. «Sieg, Sieg, Sieg», skandierte er zusammen mit Anhängern am frühen Montagmorgen in einem Hotel in Lissabon. Die vom früheren TV-Sportkommentator erst 2019 gegründete Partei belegte zwar «nur» Platz drei hinter dem konservativen Bündnis AD und den zweitplatzierten Sozialisten (PS), die zuletzt sogar mit absoluter Mehrheit regiert hatten und nach gut acht Jahren an der Macht im Zuge mehrerer Korruptionsaffären abgewählt wurden. Chega (Es reicht) konnte aber ihre Abgeordnetenzahl im 230-Sitze-Parlament auf mindestens 48 vervierfachen - und versetzt Portugal damit kurz vor dem 50. Jahrestag von «Nelkenrevolution» und Diktatur-Ende am 25. April in Angst und Ungewissheit.

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