Roth will Antisemitismus im Kulturbetrieb bekämpfen
Die Kulturstaatsministerin hat Ideen, wie Antisemitismus entgegengewirkt werden könnte. Ob sie bei der Berlinale-Gala hätte einschreiten sollen? Mit dieser Vorstellung tue sie sich «sehr schwer».
Berlin (dpa) - Kulturstaatsministerin Claudia Roth sieht nach den israelkritischen Äußerungen während der Berlinale-Gala weiter Handlungsbedarf. «Wir müssen Antisemitismus im Kulturbetrieb noch viel wirkungsvoller entgegentreten», sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin «Der Spiegel». Ein möglicher Weg seien Codes of Conduct der Einrichtungen. «Es geht um die Frage, wo die Kunstfreiheit endet, wenn sie die Würde des Menschen verletzt.» Aus Sicht Roths reichen solche Verhaltensregeln allein nicht aus. Sie müssten mit Weiterbildungen und Sensibilisierungen etabliert und in der Tagespraxis gelebt werden. «Das ist ein Prozess, der leider nicht von heute auf morgen passiert.»