Losen statt wählen? Bundeskunsthalle seziert die Demokratie
Ein Kunstmuseum geht der Frage nach, ob die Demokratie ein Update braucht. Sollte man das «Kleroterion» der alten Griechen wieder einführen?
Bonn (dpa) - Demokratie ist anstrengend. In der Bundeskunsthalle stehen zwei große Pumpen, mit denen man eine traurig am Boden liegende Hülle auferstehen lassen kann. Langsam erhebt sich die eindrucksvolle «Göttin der Demokratie» dann bis unter die Decke und schwingt der New Yorker Freiheitsstatue gleich ihre Fackel. «In dem Moment, in dem man sich zurücklehnt, geht wieder Luft raus», sagt Kuratorin Johanna Adam, während sie sich beim Pumpen ins Zeug legt. «Und Demokratie ist eben kein Serviceangebot an uns. Wir sind nicht die Kunden der Demokratie, wir sind die Betreiber.»