Innenansichten aus «Zombieland»
Frankfurts Bahnhofsviertel ist berüchtigt. So sehr, dass sogar ein britisches Boulevard-Blatt über die Gegend lästerte. Vor allem aber ist es ein hartes Pflaster für jene, die hier gestrandet sind.
Frankfurt/Main (dpa) - Bevor Amar (Name geändert) die wenigen Meter zum öffentlichen Pissoir durch den Regen sprintet, muss sich der 50-Jährige erst einmal seine durchweichten Schuhe über die zerlöcherten Socken ziehen. «Sorry, heute ist es besonders ekelhaft da draußen», sagt der Mann, als er in seinen Unterschlupf in der Frankfurter Moselstraße im Bahnhofsviertel zurückkriecht. Seit Monaten haust er im Eingang eines ehemaligen Hotels. Auf kaum mehr als zwei Quadratmetern rollt er sich gemeinsam mit einem Kumpel auf einem Stück Pappe zum Schlafen zusammen, in einer Ecke liegt ein Plastikbeutel mit Essen, ein kaputter Koffer dient zugleich als Kopfkissen und Kleiderschrank.