Weinheim

Die Massen strömen zum Weinheimer Frühling

Zum verkaufsoffenen Sonntag zeigt sich die Weinheimer City von ihrer besten Seite.

Rappelvoll war die Weinheimer Fußgängerzone zum verkaufsoffenen Sonntag. Foto: Katrin Oeldorf
Rappelvoll war die Weinheimer Fußgängerzone zum verkaufsoffenen Sonntag.

Weinheimer Frühling? Von wegen! Bei diesen Temperaturen hätte die Umbenennung des ehemaligen Pfänzeltages durchaus auch „Weinheimer Sommer“ lauten können. Doch der Name spielte für die Gäste, die am Sonntag zu Tausenden in die City strömten, ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ging es den Besuchern ums Shoppen und Flanieren, um ein Schwätzchen beim Zusammentreffen mit alten Bekannten und um das Stöbern an den Ständen der Händler. Die strahlten mit den Gästen und der Sonne um die Wette.

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Kundin mit Durchblick: Iris Vogel ist bei Optik Riede fündig geworden. Foto: Iris Kleefoot
Kundin mit Durchblick: Iris Vogel ist bei Optik Riede fündig geworden.

So wie Iris Vogel, die mit ihrem Mann Achim extra zum verkaufsoffenen Sonntag nach Weinheim gekommen war. „Aus dem Auto direkt ins erste Geschäft“, lacht der Ehemann, während seine Frau an der Kasse von Optik Riede in der Bahnhofstraße steht. Die gekaufte Sonnenbrille steht ihr ausgezeichnet. „Die behalte ich gleich auf“, sagt sie und stürzt sich mit ihrem Partner ins Getümmel.

Farbenfrohe Mode bei „Azzurro Piu“ in der Bahnhofstraße in Weinheim. Foto: Iris Kleefoot
Farbenfrohe Mode bei „Azzurro Piu“ in der Bahnhofstraße in Weinheim.

Farben leuchten um die Wette

Während auf dem Dürreplatz die Weinheimer Singer-Songwriterin Lenya ein kleines Hautnah-Konzert gibt, stimmt Pippo Azzurro in der Bahnhofstraße mit italienischen Hits auf die Modenschau bei „Azzurro Piu“ ein. Hier leuchten die Farben der Kleider ebenso wie die Blumen am Eingang zur Fußgängerzone, wo das Pflanzenparadies Blütenträume wahr werden lässt. Zu den Stoßzeiten ist dort kaum ein Durchkommen, schon gar nicht vor der Eisdiele „Vannini“, wo die Schlange bis fast in die Weinheimer Galerie reicht.

Blütenträume werden beim Pflanzenparadies wahr. Foto: Iris Kleefoot
Blütenträume werden beim Pflanzenparadies wahr.

Noch am Morgen konnte Hans Krüger in der Weinheimer Fußgängerzone ungehindert „Patrouille“ fahren, wie es der Chef des gleichnamigen Sanitätshauses ausdrückt – mit einem ganz besonderen Elektro-Rollstuhl. „Eine Weltneuheit! Damit kann man auf der Stelle drehen“, schwärmt Krüger und machts gleich vor. Sein Stand ist direkt am Dürreplatz, wo der Duft von Zwirnswurst, Bier und Wein in der Luft liegt.

Hans Krüger war am Morgen schon „Patrouille“ gefahren. Foto: Iris Kleefoot
Hans Krüger war am Morgen schon „Patrouille“ gefahren.

Schnuppern lohnt sich

Schnuppern lohnt sich auch am Honigstand von Daniel Konold, Chef von „Lauterbienen“ aus Bensheim. Neben Honig in vielen Variationen hat er herrlich duftende Seife mitgebracht. „Nicht reinbeißen!“, warnt er scherzhaft. Er ist ein alter Bekannter, der mit seinen Produkten schon öfter in Weinheim vor Ort war. „Ein gutes Pflaster für Händler“, weiß er. Auch wenn das Geld nicht mehr so locker sitzt wie früher – der Inflation wegen.

Handwerkskunst am Stand von Maria Buschmann. Foto: Iris Kleefoot
Handwerkskunst am Stand von Maria Buschmann.

Ein paar Meter weiter bekommt Maria Buschmann viel Lob für ihre Hausarbeiten. Niedliche Häkeltiere warten in einem Körbchen auf Käufer, Etageren aus altem Geschirr ebenso wie Seidenkrawatten.

Am Windeckplatz sind unter anderem die Serviceclubs Ladies Circle und Round Table vertreten. Während die engagierten Damen Blumenkränze und Holzschilder für einen guten Zweck – die Weinheimer Tafel – verkaufen, bringen die Round Tabler die letzten Exemplare ihres beliebten Gastro-Quartetts unter die Leute. „Der Erlös von zehn Euro pro Quartett geht an Kinder und Jugendeinrichtungen“, berichtet Jan Landgraf.

Am Amtshausplatz ließ Aussteller Rudolf Maaß die Kräuter duften. Foto: Iris Kleefoot
Am Amtshausplatz ließ Aussteller Rudolf Maaß die Kräuter duften.

Lust auf neue Looks

In der Grabengasse wird währenddessen kräftig gefeilscht. Mit Second-Hand-Mode lockt der Flohmarkt von „Lieblingsstück“ und Anwohnern. Hochbetrieb auch bei „Nara“, wo Filialleiterin Angie Bartsch modebewusste Kundinnen anzieht. „Das Wetter macht einfach Lust auf die neuen Looks“, freut sie sich.

Katinka Weidler macht eine kurze Pause vor ihrem "LiLo". Foto: Iris Kleefoot
Katinka Weidler macht eine kurze Pause vor ihrem "LiLo".

Etwas Altbewährtes serviert dagegen Katinka Weidler im „LiLo“, nämlich den Käsekuchen der Schwestern Leslie Freymüller und Beate Rüffler, die früher das beliebte Café Frey in der Weinheimer Fußgängerzone betrieben. Für herzhafte Gerichte steht Katinka Weidler selbst in der Küche ihres neuen Lokals, jetzt aber gönnt sie sich eine kurze Pause und ein Getränk mit einer Freundin im Außenbereich. Sie schaut glücklich und zufrieden: „So kann der Sommer kommen.“