Parteien

Tübinger Landrat kritisiert Palmer

Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, steht nach einer Pressekonferenz auf dem Dach eines Gebäudes. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, steht nach einer Pressekonferenz auf dem Dach eines Gebäudes.

Tübingen (dpa/lsw) - Der Tübinger Landrat Joachim Walter (CDU) hat Boris Palmer nach dessen umstrittenen Aussagen am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main kritisiert. Als Oberbürgermeister dürfe man sich nicht irritieren lassen, sagte Walter am Dienstag. «Vielleicht hilft es ja, wenn er eine Auszeit nimmt.»

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

Mit Palmer komme er nicht immer gut zurecht, sagte Walter und verwies auf Meinungsverschiedenheiten in der Kommunalpolitik. Als Landrat müsse er zwischen persönlicher und Sachebene unterscheiden. Eine Einladung, der CDU beizutreten, würde Walter Palmer «auf keinen Fall» aussprechen.

Palmer hatte am Montag seinen Parteiaustritt bei den Grünen erklärt und zuvor bekanntgegeben, eine «Auszeit» nehmen zu wollen. Vorausgegangen war ein Eklat am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main. Dort hatte Palmer am Freitag Stellung zu Art und Weise seiner Verwendung des «N-Wortes» genommen. Als er mit «Nazis raus»-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: «Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi. Denkt mal drüber nach.» Mit dem sogenannten N-Wort wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.