Landesverfassungsschutz startet Studie zu Antisemitismus
Verfassungsschützer nennen es ein «Brückennarrativ»: Antisemitismus ist bei Extremisten verschiedener Ideologien verankert. Eine neue Studie soll dem Phänomen auf den Grund gehen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Mit Blick auf den wachsenden Antisemitismus will das hessische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) in einer neuen Studie untersuchen, wie Judenhass zu möglichen Allianzen zwischen Extremisten verschiedener Ideologien führen kann. An propalästinensischen Demonstrationen nach dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel hätten sich beispielsweise neben Islamisten auch Rechtsextremisten oder Linksextremisten beteiligt, erläuterte Anika Schleinzer von der wissenschaftlichen Analysestelle «Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit» am Dienstag in Wiesbaden. Antisemitismus sei das «Brückennarrativ», das die verschiedenen extremistischen Strömungen verbinde. Erkenntnisse über mögliche Kooperationen seien wichtig, um potenzielle neue Gefahren frühzeitig zu erkennen.