Auszeichnung

Documenta-Inszenierung «Ausstellung des Jahres»

Ausstellungsstücke in der documenta-Ausstellung. Foto: Uwe Zucchi/dpa
Ausstellungsstücke in der documenta-Ausstellung.

Kassel (dpa/lhe) - Deutsche Kunstkritiker haben eine Inszenierung während der documenta fifteen in Kassel als «Ausstellung des Jahres 2022» ausgezeichnet. Das teilte die deutsche Sektion des internationalen Kunstkritiker-Verbandes AICA am Montag mit. Die Ausstellung der Künstlergruppe Atis Rezistans aus Haiti habe ein umfangreiches Ensemble von Skulpturen und Reliefs präsentiert, «das fordernd, spielerisch, geheimnisvoll und ironisch flüsternd arrangiert war, mit einem präzisen Auge für die Symmetrie der Architektur», hieß es zur Begründung. «Geschaffen wurde vor dem Hintergrund von Marienkult und Voodoo ein ungewöhnlicher Dialog der Kunst, ein Ort der Groteske, der kreativen Verwilderungen und der Präsenz des Todes.»

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Atis Rezistans hatte auf der documenta fifteen in der seit Jahren geschlossenen katholischen Kirche St. Kunigundis in Kassel Skelettfiguren präsentiert, in denen neben Metall und Schrott zum Teil auch menschliche Schädel und Gebeine verarbeitet waren. Das hatte bei manchen Besuchern für Irritationen gesorgt.

Als «Besondere Ausstellung 2022» würdigte der Kritiker-Verband die Berliner Schau «Another World» von Christopher Kulendran Thomas. Die Ausstellung im KW Institute for Contemporary Art behandelte vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs auf Sri Lanka die Geschichte des von Tamilen erstrebten eigenen Staates. Als «Museum des Jahres» wurden die Krefelder Museen benannt. Die Häuser setzten sich für die enge Verbindung von Kunst, Design und Architektur ein.

Der Verband vergibt jährlich die undotierten Auszeichnungen an Museen und besonders gelungene Kunstausstellungen. In der deutschen Sektion sind den Angaben zufolge rund 220 Autoren, Kritiker, Journalisten und Publizisten zusammengeschlossen.