Gesellschaft

Daten für Entscheidungen: Statistisches Bundesamt wird 75

Aktenmappen mit der Aufschrift Statistisches Bundesamt liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa/Symbolbild
Aktenmappen mit der Aufschrift Statistisches Bundesamt liegen auf einem Tisch.

Wiesbaden (dpa) - Mit einem Festakt und einer Fachtagung ist am Mittwoch in Wiesbaden das 75-jährige Bestehen des Statistischen Bundesamts gefeiert worden. Mit mittlerweile rund 400 Statistiken liefere die Behörde Daten zu nahezu allen Lebensbereichen und sei dabei fachlich unabhängig, objektiv und neutral, sagte Ruth Brand, die Präsidentin des Bundesamts. Damit liefere die Behörde Daten als Fundament für Entscheidungen von Politik und Verwaltung. «Unsere Daten sind die bestmögliche Annäherung an die Realität - und damit eine wichtige Grundlage für einen wissensbasierten Diskurs und ein wirksames Mittel gegen Desinformation», sagte Brand.

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Die Statistiken der Behörde beantworteten nicht nur Fragen zu Bevölkerungszahl, Zuwanderung und Konjunktur, sondern stellten beispielsweise auch fest, wie viele Kühe in Deutschland leben oder ob in einem Jahr mehr Kirschen oder Äpfel geerntet werden. Damit werde auch «ein besonderer Dienst an der Gesellschaft geleistet», sagte Brand.

Dies gelte auch in besonderen Situationen, betonte Markus Richter, Staatssekretär im Bundesinnenministerium: Keine andere Behörde etwa habe so schnell Informationen über die Lebenslage der Ukrainerinnen und Ukrainer geliefert, die nach dem russischen Angriffskrieg auf ihr Land nach Deutschland geflüchtet seien. Ohne die Daten und repräsentativ erhobenen Befragungen der Statistiker stochere die Politik «im Nebel», so Richter.

Neben dem 75. «Geburtstag» des Bundesamts gab es noch ein weiteres Jubiläum: Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), eng mit dem Statistischen Bundesamt verbunden, wurde 50 Jahre alt. «Evidenzbasierte Politik ist in einer Welt voller Fake News zentral», sagte BiB-Präsidentin Katharina Spieß. Das Institut informiere über aktuelle Entwicklungen in der großen Bandbreite bevölkerungswissenschaftlicher Themen und zeige Handlungsbedarfe auf, beispielsweise mit Blick auf den demografischen Wandel, die Chancengleichheit für unterschiedlichste soziale Gruppen, gleichwertige Lebensverhältnisse in den Regionen Deutschlands oder Perspektiven auf die Entwicklung der Weltbevölkerung.