WANDERN Sonderbeilage der Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung vom 26. April 2022
ERLEBNIS-MUSEUM CAFÉ Die koziol Glücksfabrik FLAGSHIPSTORE I ERLEBNIS-MUSEUM I CAFÉ Werner-v.-Siemens-Str. 90 · 64711 Erbach koziol-gluecksfabrik.de koziol-shop.de Flagshipstore: Di – Sa 10.00 – 18.00 Uhr · So 14.00 – 18.00 Uhr Café: Do – Sa 10.00 – 17.00 Uhr · So 14.00 – 17.00 Uhr Museum: Sa 11.00 – 17.00 Uhr · So 14.00 – 17.00 Uhr Die koziol-Glücksfabrik ist eine Fabrik der ganz besonderen Art. Sie produziert nicht nur Gegenstände, sie produziert ein Gefühl: Glück! In der Markenwelt von koziol dreht sich alles um Geschichte und Geschichten, um Kunst und Design und das kleine und große Glück. Die Glücksfabrik umfasst drei Bereiche: das koziol-Museum, das Café und den großen Flagshipstore. Das koziol-Museum inszeniert die Unternehmensentwicklung multimedial in einem interaktiven Maschinenpark, angefangen 1927 mit Elfenbeinschmuck, über die Souvenirbroschen der Wirtschaftswunderzeit bis hin zum vielfach preisgekrönten Design von heute. Eine Reise durch 90 Jahre deutsches Alltagsdesign. Besonderes Highlight ist der Blick in die Produktionshalle von koziol. Hier erlebt der Besucher hautnah und in Echtzeit die Herstellung der Designprodukte. Das Café bietet kleine Snacks sowie kalte und heiße Getränke. Im Sommer kann auch draußen auf der Terrasse Platz genommen werden. Nach so viel Kultur und Designgeschichte möchte man natürlich selbst sein Zuhause gestalten. Im Design-Outlet finden sich Accessoires für Küche, Bad und Wohnen und natürlich auch kleine Mitbringsel. Der Flagshipstore führt das gesamte Sortiment von koziol – weltweit gibt es keinen zweiten Ort mit dieser Auswahl. Wachsender Beliebtheit erfreut sich auch das Eventprogramm von koziol, wie die Glückstour, die ein dreistündiges Rundum-Glücklich-Paket mit Museumsführung, Traumkugelbasteln und Kaffeetrinken beinhaltet. Wer weniger Zeit hat und nur eine Traumkugel basteln möchte, kann dies jeweils samstags um 15 Uhr in einem der offenen Traumkugelworkshops (Dauer ca. 1 Stunde) tun. Für die Glückstour und den Workshop wird jeweils um Voranmeldung gebeten. Auf www.koziol-gluecksfabrik.de finden sich alle Details sowie Buchungsmöglichkeiten. ANZEIGE ANZEIGE
Wandern in der Region | 3 Editorial + Inhaltsverzeichnis Impressum Verlag DiesbachMedien GmbH Friedrichstraße 24 69469 Weinheim Telefon 06201 / 81100 info@diesbachmedien.de Anzeigenleitung Wolfgang Schlösser Redaktion Carsten Propp (verantwortlich), Anja Treiber Texte / Fotos Anja Treiber, Nadine Kunzig, Theresa Horbach, Marco Schilling, Fritz Kopetzky, Thomas Rittelmann; Pablo Banzer Schmitt (Titelbild) Karten Peter Niklaus /OpenStreetMap, Geo-Naturpark BergstraßeOdenwald Technische Herstellung DiesbachMedien GmbH Druck Mannheimer Morgen, Großdruckerei und Verlag GmbH Anzeigenpreisliste Nr. 62, ab 1/22 LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, Konfuzius soll gesagt haben: „Der Weg ist das Ziel.“ Und Theodor Heuss wird gerne zitiert mit den Worten: „Der Sinn des Wanderns ist es, unterwegs zu sein.“ Vielleicht liegt für viele Menschen, die Tag für Tag Aufgaben (für andere) erledigen und Herausforderungen bestehen müssen, tatsächlich darin der besondere Reiz des Wanderns: Leistungsdruck, Wettbewerb und Hektik, die viel zu oft unseren Alltag bestimmen, haben beim Wandern nichts verloren. Dass ausgerechnet die Sportredaktion die Idee für die große Wanderserie in unserer Zeitung hatte, mag vor diesem Hintergrund vielleicht überraschen. Aber Sportredakteurin Anja Treiber ging es im Lockdown wie vielen anderen Menschen auch: Sie suchte nach Alternativen für ihre „normale“ sportliche Betätigung, aber auch nach spannenden Themen abseits des Sportplatzes. Im Weinheimer Peter Niklaus, Bezirkswegewart des Odenwaldklubs (OWK) Weinheim, fand sie den perfekten Mitarbeiter, der die Touren zusammenstellte sowie Karten und GPSTracks „baute“. Neben Anja Treiber machten sich auch ihre Kolleginnen Theresa Horbach und Nadine Kunzig auf den Weg, um für unsere Leser „unterwegs zu sein“. Dabei merkten sie schnell, dass Odenwald und Bergstraße zu jeder Jahreszeit ihren Reiz haben. Mit jeder neuen Route lernten sie ihre Heimat noch mehr zu schätzen. Insgesamt 25 Rundtouren stellten sie in den vergangenen zwölf Monaten vor. Die nördlichste Tour startete in Fischbachtal-Lichtenberg, die südlichste in Neckargemünd. Die Reaktionen der Leser waren durchweg positiv: „Eure Tipps sind wie ein kleiner Urlaub“, schrieb uns ein Leser. Andere freuten sich über die vielfältigen Anregungen der Serie, die Heimat neu zu entdecken: „Wir leben jetzt schon so lange hier, aber da waren wir noch nie.“ Zum Start der Serie wurden bei der Tour in Reisen sogar viele Leser mit der Zeitung in der Hand gesichtet. Peter Niklaus war am Erscheinungstag selbst vor Ort und zählte mindestens 30 „Zeitungswanderer“. Weitere Leser-Reaktionen kamen im Redaktionssekretariat an, wenn eine Tour auf der Komoot-App aus Versehen nicht „für alle sichtbar“ öffentlich geschaltet war. Außerdem häuften sich die Anfragen in unserem Zeitungsarchiv, wenn Leser eine bereits veröffentlichte Tour in ihrem Zeitungsstapel nicht mehr finden konnten. Immer wieder hörte die Redaktion dabei denWunsch, alle Routen noch einmal gebündelt zu veröffentlichen – als kleines Nachschlagewerk für Wanderfreunde. Diesem Wunsch kommt die Redaktion mit dieser Sonderbeilage jetzt sehr gerne nach. Viel Spaß beim „Nachwandern“ der Touren! Und vielleicht geht es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ja wie unserer Sportredakteurin AnjaTreiber, die „unterwegs“ immer wieder festgestellt hat: „Wandern macht den Kopf frei. Oft bin ich mit einem Problem in denWald hineingegangen und kammit einer Lösung wieder heraus.“ Ihr Carsten Propp, Redaktionsleiter Inhaltsverzeichnis 3 | Editorial 4 | Übersichtskarte 5 | Kurzübersicht 6 | Fischbachtal 7 | Ostertal 8 | Schannenbach 9 | Bensheim 10 | Lorsch 11 | Heppenheim (Strecke 1) 12 | Heppenheim (Strecke 2) 13 | Kreiswald 14 | Hammelbach 15 | Mossautal 16 | Grasellenbach 17 | Tromm 18 | Nieder-Liebersbach 19 | Sulzbach 20 | Weinheim 21 | Birkenau – Reisen 22 | Weiher 23 | Airlenbach 24 | Raubach 25 | Siedelsbrunn 26 | Trösel 27 | Ritschweier 28 | Leutershausen 29 | Altenbach 30 | Neckargemünd Carsten Propp Nadine Kunzig Die Spaziergängerin. Die 32-Jährige ist für die Odenwälder Zeitung für das Ressort Überwald zuständig, liebt Italien nicht nur aus familiären Gründen, sondern auch als Urlaubsziel. Am liebsten ist sie an der frischen Luft mit Freunden bei Spaziergängen auf Achse. „Da freue ich mich über die kleinen Dinge amWegesrand.“ ZU DEN WANDERSLEUTEN Anja Treiber Die Kilometer-Macherin. Die 50-Jährige ist für das Sportressort derWeinheimer Nachrichten verantwortlich und setzte die Idee derWanderserie in die Tat um. Lieblings-Urlaubsziele sind Bretagne, Neuseeland und Südamerika. „BeimWandern ist es wie mit der Gartenarbeit, da geht das Abschalten ganz schnell.Wie schön es bei uns direkt vor der Haustür ist, habe ich tatsächlich erst gemerkt, als Reisen nicht mehr ging.“ Theresa Horbach Die Outdoor-Spezialistin. Die 29-jährige Journalistin macht gern alles mit dem Rad, wanderte sogar noch hochschwanger. Unterwegs ist sie am liebsten in der Natur, egal ob Lettland, Harz oder Val Grande. „Wandern ist für mich wie Meditation. Schon nach ein paar Schritten komme ich bei mir an und fühle mich in die Natur eingebunden.“ Peter Niklaus DerWegweiser. Ohne den IT-Berater mit Spezialgebiet Umweltund Geothemen wären dieWandertipps nicht so zahlreich gewesen. Der 51-Jährige ist Bezirkswegewart des Odenwaldklubs, mag am liebsten Fernwanderwege wie den GR11, den Jakobsweg oder den GR5 und natürlich auch Bergstraße und Odenwald. „AmWandern mag ich das Entdecken von Neuem, Begegnungen, Natur und Einfachheit.“
1 3 4 2 10 5 9 6|7 8 11 12 13 17 16 14 18 15 20 19 21 22 23 25 24 4 | Wandern in der Region Übersichtskarte 1 Fischbachtal Länge: 6,2 km Dauer: 1:30 bis 2 Stunden Höhenmeter bergauf: 130 Höhenmeter bergab: 160 Schwierigkeitsgrad: leicht
Wandern in der Region | 5 Kurzübersicht der Wanderungen Leutershausen Länge: 14,3 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 580 Höhenmeter bergab: 580 Schwierigkeit: mittel - schwer 23 Ritschweier Länge: 10 km Dauer: 2:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 300 Höhenmeter bergab: 300 Schwierigkeit: mittel 22 Altenbach Länge: 14,9 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 330 Höhenmeter bergab: 340 Schwierigkeit: mittel 24 Neckargemünd Länge: 14 km Dauer: 4:15 Stunden Höhenmeter bergauf: 490 Höhenmeter bergab: 490 Schwierigkeit: mittel 25 Trösel Länge: 15,9 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 510 Höhenmeter bergab: 500 Schwierigkeit: mittelschwer 21 Sulzbach Länge: 8,8 km Dauer: 2:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 210 Höhenmeter bergab: 190 Schwierigkeit: leicht - mittel 14 Birkenau-Reisen Länge: 6,3 km Dauer: 1:30 bis 2 Stunden Höhenmeter bergauf: 160 Höhenmeter bergab: 160 Schwierigkeit: leicht 16 Grasellenbach Länge: 16 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 360 Höhenmeter bergab: 360 Schwierigkeit: mittelschwer 11 Kreiswald Länge: 11,2 km Dauer: 2:45 Stunden Höhenmeter bergauf: 230 Höhenmeter bergab: 210 Schwierigkeit: mittel 8 Tromm Länge: 13,8 km Dauer: 4 Stunden Höhenmeter bergauf: 400 Höhenmeter bergab: 390 Schwierigkeit: mittel - schwer 12 Nieder-Liebersbach Länge: 12,4 km Dauer: 3 Stunden Höhenmeter bergauf: 320 Höhenmeter bergab: 300 Schwierigkeit: mittel 13 Lorsch Länge: 8,8 km oder 16,4 km Dauer: 1:45 oder 3:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 30 Höhenmeter bergab: 30 Schwierigkeit: leicht 5 Heppenheim (1) Länge: 14,5 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 460 Höhenmeter bergab: 460 Schwierigkeit: mittelschwer 6 Heppenheim (2) Länge: 13,1 km Dauer: 4 Stunden Höhenmeter bergauf: 330 Höhenmeter bergab: 350 Schwierigkeit: mittel 7 Ostertal Länge: 15,3 km Dauer: 4:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 380 Höhenmeter bergab: 380 Schwierigkeit: mittelschwer 2 Schannenbach Länge: 8,5 km Dauer: 2:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 270 Höhenmeter bergab: 270 Schwierigkeit: mittel 3 Bensheim Länge: 15,9 km Dauer: 4 Stunden Höhenmeter bergauf: 370 Höhenmeter bergab: 360 Schwierigkeit: mittelschwer 4 Siedelsbrunn Länge: 7,2 km oder 11,6 km Dauer: 2 oder 3:30 Stunden Höhenmeter bergauf: 150/300 Höhenmeter bergab: 140/320 Schwierigkeit: mittel 20 Raubach Länge: 11,2 km Dauer: 3 Stunden Höhenmeter bergauf: 200 Höhenmeter bergab: 230 Schwierigkeit: leicht - mittel 19 Airlenbach Länge: 11,8 km Dauer: 3 Stunden Höhenmeter bergauf: 220 Höhenmeter bergab: 200 Schwierigkeit: mittel 18 Weinheim Länge: 10 km Dauer: 3 Stunden Höhenmeter bergauf: 350 Höhenmeter bergab: 340 Schwierigkeit: mittel 15 Weiher Länge: 13,9 km Dauer: 4 Stunden Höhenmeter bergauf: 400 Höhenmeter bergab: 400 Schwierigkeit: mittel 17 Mossautal Länge: 17,9 km Dauer: 5:15 Stunden Höhenmeter bergauf: 350 Höhenmeter bergab: 350 Schwierigkeit: mittelschwer 10 Hammelbach Länge: 7,3 km Dauer: 2 Stunden Höhenmeter bergauf: 170 Höhenmeter bergab: 170 Schwierigkeit: leicht 9
6 | Wandern in der Region Tour 1 Die Idee, unseren Lesern Wandertipps zu präsentieren, gab es in der Redaktion schon lange. Im turbulenten Alltag fehlte durch den Besuch der vielenVeranstaltungen aber nicht nur die Zeit, sondern vor allem der Platz, um die Touren auch adäquat zu präsentieren. Die Corona-Pandemie bremste uns ganz plötzlich am Schreibtisch aus und öffnete das Tor – mitten in die Natur. Bergstraße und Odenwald bieten immer wieder neue Ansichten. Die kürzeste unserer 25 Touren ist die, die am nördlichsten gelegen ist. Die Gemeinde Fischbachtal mit den Ortsteilen Niedernhausen, Lichtenberg, Billings, Steinau, Nonrod und Meßbach ist ein etwas weiter entferntes, aber sehr lohnenswertes, weil sehr vielfältiges Wanderziel. Nicht umsonst hat der Geo-Naturpark BergstraßeOdenwald im alles überragenden Schloss Lichtenberg eine Umweltpädagogische Station eingerichtet. Die Ausstellung imMuseum informiert ebenso wie zwei Geopark-Lehrpfade: der 4,5 Kilometer lange „Pfad der Vielfalt“ ab Meßbach und der knapp 7 Kilometer lange, einfach zu begehende „Pfad der Geschichte(n)“, der in Lichtenberg bei der Tempeleiche am Parkplatz Heuneburg startet. Letzteren empfiehlt Geopark-Chefin Dr. Jutta Weber zum Einstieg. Auf 20 Schautafeln wird amWegesrand die 340 Millionen Jahre alte geologische (Entstehungs-)Geschichte des kristallinen Odenwalds und seiner Besiedlung erklärt. DieWegmarkierung F2 im blauen Kreis leitet durch Wald und Ort, immer wieder mit schönen Blicken ins Fischbachtal. Wer mehr Wert auf Panorama legt, ist durch den mit F1 im weißen Kreis markierten Panoramaweg über 14,3 Kilometer und 440 Höhenmeter bestens bedient. Der führt von Lichtenberg und Niedernhausen über die Nonroder Höhe und das hübsche Meßbach und Billings zurück zum Parkplatz Heuneburg oder Riedbusch. Hierfür sollte man sich allerdings vier Stunden Zeit nehmen. Wer es sportlich ambitioniert mag, für den haben wir in der Komoot-App unter bit.ly/31BRVHY (WNOZ.Fischbachtal, große Runde) einen fordernden Abstecher über die Neunkircher Höhe mit Kaiserturm, Freiheit-Laudenau und die Burgruine Rodenstein hinterlegt. Die Tagestour ist 22,4 Kilometer lang und weist 680 Höhenmeter auf. FISCHBACHTAL Die geologische Geschichte des kristallinen Odenwalds – erklärt auf einemGeopark-Lehrpfad. Außerdem: Ringwall-Ruinen, Köhlerhütte, Renaissanceschloss und ein alter Steinbruch ■ Länge und Dauer: 6,2 Kilometer. 1:30 bis 2 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 130 bergauf, 160 bergab. Höchster Punkt 370, tiefster Punkt 230 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: leicht ■ Wegbeschaffenheit: überwiegend Forst- und Waldwege, teilweise geteert ■ Wegmarkierung: F2 im blauen Kreis ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: ja (eine Treppe) ■ Rastmöglichkeiten: viele Bänke im Wald und am Waldrand, HeuneburgHütte überdacht ■ Startpunkt: Parkplatz Heuneburg (Professor-Schmieden-Straße 1, 64405 Fischbachtal) ■ Haltestelle: Fischbachtal-Lichtenberg Waldstraße ■ Einkehrmöglichkeit: an der Strecke keine, auf dem Heimweg durch Rodau: Gaststätte Rauth, Restaurant zur Post oder in Niedernhausen ■ Karte: Karte 2 des GeoNaturparks BergstraßeOdenwald ■ Komoot-WanderApp: bit.ly/3m67p0p (WNOZ.Fischbachtal) Pfad der Geschichte(n) Die riesigen Rundsteine im Alten Steinbruch entstanden vor 340 Millionen Jahren. Die Burg „Uff dem lichten Berge“ zählt zu den repräsentativsten Renaissanceschlössern in Hessen.
Wandern in der Region | 7 Tour 2 OSTERTAL Viel mehr als nur Bergbau-Vergangenheit: landschaftliche Idylle und Entschleunigung zwischen Unter- und Ober-Ostern – samt Abkühlung an der Irrbach-Quelle Zu Ostern wird es voll im Ostertal, ansonsten fühlt man sich zwischen Unter- und Ober-Ostern weit weg vom Trubel des Alltags. Wenn wir uns nicht gerade in der Nähe der Durchgangsstraße, der K 52, bewegen, herrscht hier Idylle pur. In den Wäldern ist lediglich das Rascheln der Mäuse und Vogelgezwitscher zu hören. Die Landwirte beackern die Felder und rufen immer wieder ins Bewusstsein, wie es bei uns wohl aussehen würde, wenn sie sich nicht als fleißige „Landschaftspfleger“ betätigen würden. Zwischen offenem Grün und schattigen Wäldern gibt es auf der wunderschönen, aber durchaus anspruchsvollen circa 15 Kilometer langen Wanderung an verschiedenen Stellen Einblicke in frühere Zeiten, als die Gegend noch zum Bergbau genutzt wurde. Das im Tal liegende Erzbach hat seinen Namen nicht von ungefähr. Infotafeln zum Bergbau rund um Reichelsheim informieren vereinzelt am Wegesrand des mit dem Zeichen R8 ausgezeichneten Panoramawegs über den Manganerzbergbau; bei Rohrbach lohnt ein Abstecher in einen ehemaligen Bergwerksstollen. Obendrauf gibt es immer wieder für das Auge erholsame Blicke ins Ostertal bis hin zum Schloss Reichenberg. Bei gutem Wetter sieht man sogar bis in den Taunus. Unterwegs im Wald zwischen Ober- und Unter-Ostern wartet an der Irrbachquelle eine schöne Rastmöglichkeit, aber auch ansonsten mangelt es nicht an Bänken. Zwei Panoramaliegen und Schutzhütten laden ebenfalls zumVerweilen ein. Im Ostertal wird nicht gehetzt. ■ Länge und Dauer: 15,3 Kilometer; 4:30 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 380 bergauf, 380 bergab; höchster Punkt 400, tiefster 230 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittelschwer. ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege (teils asphaltiert), mehrheitlich Waldwege ■ Wegmarkierung: R8 (um die Irrbachquelle der R6-Markierung folgen) ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: bedingt ■ Rastmöglichkeiten: Schutzhütten, Bänke, Panoramaliegen ■ Startpunkt: Alte Schule in UnterOstern (Grundstraße 69) oder Kindergarten/Vereinsheim Ober-Ostern (Ostertalstraße 41) ■ Haltestelle: Kreuzstraße Unter-Ostern oder Kindergarten Ober-Ostern ■ Einkehrmöglichkeiten: Gasthof Zum Ostertal, Zur Erholung (Ober-Ostern), Zum Lärmfeuer, Zum Fürstengrund (circa auf der Hälfte der Strecke), Eis-Café Keilvelterhof (Unter-Ostern) ■ Wanderkarte: Geopark-Wanderkarte Nr. 4. ■ Komoot-App: bit.ly/3vHurPg (WNOZ.Ostertal(R8)) Wandern auf dem R8 im Ostertal Satte Wiesen und viel landwirtschaftliche Fläche mit Blick zurück auf Unter-Ostern.
8 | Wandern in der Region Tour 3 SCHANNENBACH NaturnaheWälder undWiesen, ein in heutigen Zeiten selten gewordenes Moor, historische Steinbrüche und überragende Blicke bis zur Burg Lindenfels rund um den Krehberg Verlassene Steinbrüche, Buchenwälder und Ausblicke bis in die Pfalz – all das bietet diese Tour rund um den Krehberg. Los geht es am Parkplatz Brunnenwiese in Schannenbach, wo ein Geopunkt mehr über den Steinabbau in der Gegend erzählt. Vom Parkplatz biegen wir rechts auf die Krehbergstraße ab. Das Gasthaus „Zum Odenwald“ lassen wir zunächst links liegen – es eignet sich aber hervorragend für eine Stärkung am Ende des Weges –, um kurz darauf in die Straße „Im Grund“ abzubiegen. Ab hier folgen wir dem Nibelungensteig (rotes N) aus dem Ort hinaus und hinein in denWald. An der Mathildenruhe können wir mit schöner Aussicht rasten. Auch bergab folgen wir dem N. Dabei steigen wir – umhüllt von jungen Buchen – durch einen alten Steinbruch ab, überqueren eine geteerte Straße und biegen bald darauf rechts auf den Weg mit der Markierung S2 ein. Kurz nachdem wir über einer Wiese in der Ferne die Burg Lindenfels erblicken, halten wir uns erneut rechts und orientieren uns fortan an der grünen Raute, die uns zwischen zwei Wiesen hoch zum Seidenbacher Eck mit seiner grandiosen Aussicht führt. Von dort aus geht es wieder hinein in den Wald. Am Parkplatz Schannenbacher Eck folgen wir der Raute nach links. Kurz hinter einem kleinen Grundstück mit Obstbäumen orientieren wir uns schließlich an der gelben 1, die uns nach rechts über eine Wiese und durch das Schannenbacher Moor zurück zum Parkplatz bringt. ■ Länge und Dauer: 8,5 Kilometer, 2:30 Stunden ■ Höhenmeter: bergauf 270, bergab 270, höchster Punkt 580 Meter, tiefster Punkt 380 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittel ■ Wege: Wald-, Forst- und Feldwege ■ Wegmarkierung: rotes N (Nibelungensteig), S2, grüne Raute, gelbe 1 ■ Joggbar: eher nicht ■ Kinderwagen: nein ■ Rastmöglichkeiten: mehrere Bänke, Mathildenruhe ■ Startpunkt: Parkplatz Brunnenwiese (Krehbergstraße) in Schannenbach (die Straße zwischen Ober-Hambach und Schannenbach ist an Wochenenden und im Winter gesperrt) ■ Haltestelle: Schannenbach Ort ■ Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus „Zum Odenwald“ ■ Wanderkarte: GeoparkWanderkarte Nr. 5 ■ Komoot-WanderApp: bit.ly/3JEO3dl (WNOZ.Schannenbach) Von Schannenbach über den Krehberg und zurück Landwirtschaft wurde rund um Schannenbach selten exzessiv betrieben, das sorgt für intakte Natur. Der Nibelungensteig ist Teil der Wanderung rund um das 500 Meter hoch gelegene Schannenbach.
Wandern in der Region | 9 Tour 4 BENSHEIM Auf hohlenWegen zum Blauen Turm und mit viel Panorama über das beeindruckende Jerusalem-Friedensmal und das aussichtsreiche Kirchberghäuschen zurück ins kulturelle Zentrum der hessischen Bergstraße Mitten in Bensheim beginnt eine Tour, die die Bergstraße von ihrer schönsten Seite zeigt. Immer wieder erhaschen wir von den Weinbergen aus den Blick in die Rheinebene, sind aber gleichzeitig weit weg von allem – eine attraktive Kombination. Auf der Höhe des Varietétheaters Pegasus startet unsere Runde, die uns – markiert vom gelben Dreieck und dem lokalen Rundweg B2 – zunächst noch ein Stück durchs Wohngebiet an der Lauter entlang durch den Park Richtung Wald führt. Auf dem HohlwegeLehrpfad Zell-Gronau geht es durch eine Unterführung in den Schatten und am Rand desWaldes und des Baßmannparks unterhalb der Steinkapelle zum Blauen Turm, einem Picknickplatz, den wir nach zwei Kilometern erreichen. Von dort aus führt derWeg am Rand der Weinberge über den Höhenweg durch Felder und Wiesen zum Schönberger Kreuz bis zum mit 320 Metern höchsten Punkt unserer Tour unterhalb des Hohbergs, den wir nach gut sechs Kilometern passieren. Von hier aus geht es wieder hinab in den Lautertaler Ortsteil Elmshausen, wo wir zwei Kilometer später ankommen. Ein kleines Stück führt uns das Rotstrich-Zeichen an der Durchfahrtsstraße entlang, ehe wir links abbiegen – hinauf Richtung Hochstädten. Am Selterswasser-Häuschen angekommen, biegen wir links ab und passieren das 2015 errichtete Jerusalem-Friedensmal. Blickt man von hier aus nach Westen, erscheint die Silhouette der Stadt Worms mit ihrem großen Dom amHorizont.Worms ist geografisch die mittlere der drei Städte Speyer, Worms und Mainz, die im Hochmittelalter das „Jerusalem am Rhein“ bildeten. Am Naturdenkmal „Toter Mann“ – einem auffallend länglichen Stein, der einem toten Mann ähnelt – geht es oberhalb des Fürstenlagers und am bewirtschafteten Kirchberghäuschen vorbei wieder in die Weinberge zum asphaltierten Abstieg nach Bensheim zurück. Die verkürzte Variante (auf der Karte gestrichelt) ist 11 Kilometer lang und in der App hinterlegt unter: bit.ly/36tx3p3 ■ Länge und Dauer: 15,9 Kilometer, 4 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: bergauf 370, bergab 360; höchster Punkt 320, tiefster 110 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittelschwer. ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege (teils asphaltiert), mehrheitlich Waldwege ■ Wegmarkierung: gelbes Dreieck, Rotstrich, rotes A, Burgensteig (blaue Burg) ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: bedingt ■ Rastmöglichkeiten: Bänke, Pavillons, Picknicktische ■ Startpunkt: Bensheim Augartenstraße ■ Haltestelle: An der Stadtmühle oder Platanenallee Bensheim ■ Einkehrmöglichkeiten: Bensheim, Elmshausen, Fürstenlager, Kirchberghäuschen ■ Wanderkarte: Geopark-Karte Nr. 5 ■ Komoot-App: bit.ly/3xjOILj (WNOZ.Bensheim) Bensheim – Elmshausen – Fürstenlager – Bensheim Der Luginsland-Turm im Baßmannpark oberhalb der Weinberge heißt auch „Blaues Termsche“. Vom Kirchberghäuschen, oberhalb des Fürstenlagers gelegen, schaut man hinab nach Bensheim.
10 | Wandern in der Region Tour 5 Bei der langen Tour um die Weschnitzinsel kommen Vogelkundler auf ihre Kosten. LORSCH Wenige Höhenmeter, dafür aber viel Kultur rund um das UNESCOWelterbe-Areal – undVogelkundler erfreuen sich an der Runde um dieWeschnitzinsel Nach ordentlichen Höhenmetern bei unseren Odenwälder und Bergsträßer Touren geht es bei dieser Runde einmal ganz flach zu: Lorsch ist auch Heimat der Geschäftsstelle des GeoNaturparks Bergstraße-Odenwald und mit seinem Kloster zudem UNESCOWelterbe. Von hier aus gibt es auf der langen Tour auch die Option, die Weschnitzinsel zu umrunden, die trotz des allgegenwärtigen Grundrauschens der Ebene viel Natur und viele Vögel zu bieten hat. Wir starten am Bahnhof Lorsch, laufen die Lindenstraße zurück zur Bahnhofstraße und biegen dann links ein in die Landgrabenstraße. An deren Ende am Feldrand geht es dann links ab auf den „Heimatkundlichen Lehrpfad“, einen gekiesten Weg am Ortsrand entlang, der immer wieder mit Schau- und Lehrtafeln bestückt ist. An der ersten Kreuzung laufen wir nach links ein kleines Stück auf der Nibelungenstraße und biegen gleich wieder links ab auf die Straße „Im Klosterfeld“. Die führt am Freilichtlabor Lauresham vorbei, einem dem Frühmittelalter nachempfundenen begehbaren Gebäudeensemble, auf dessen landwirtschaftlichem Gelände die Besucher auch frühere Arbeitstechniken erproben können. Am Besucherzentrum biegen wir nach rechts ab und laufen anderthalb Kilometer nach dem Start unserer Tour von jetzt an zwei Kilometer an der begradigtenWeschnitz entlang. Gleich zu Beginn passieren wir die Ruinen des Klosters Altenmünster, des ursprünglichen Klosters Lorsch, und begehen parallel zur Weschnitz einen NisthöhlenLehrpfad mit Behausungen für die hier ansässigenVögel und Fledermäuse. AmvonStorchennesternüberragten Betriebshof des Gewässerverbandes Bergstraße und dem Hauptabsperrwerk der Alten Weschnitz müssen wir uns entscheiden, ob wir die Weschnitz und die Brücke am Sperrwerk überqueren und die lange Tour weiter-, an einem Vogelbeobachtungsstand vorbei gehen und später am Kloster Hagen Halt machen, oder ob es auf dem geteerten Feldweg weiter Richtung Lampertheim und dann wieder zurück nach Lorsch geht. Auf jeden Fall lohnt sich der Gang auf die Brücke, von wo aus sich die ganze Weite der Weschnitzinsel zeigt. Das Klappern der Störche in ihren Nestern zeigt schon, dass das Naturschutzgebiet bei Lorsch, wo Alte und Neue Weschnitz 2017 zu einem naturnah mäandrierenden Gewässer zusammengeführt wurden, mit seiner Fläche von 200 Hektar für vielen Arten Rückzugsgebiet ist. Auf der kurzen Runde geht es um den Betriebshof auf dem geteertenWeg amLandgraben entlang bis zur Herrenbrücke, wo die „Herrn Landesfürsten“ auf den Jagdwiesen Entenfang betrieben. Heute sind die „Entenfangwiesen“ Teil des Brutgebiets für seltene Vogelarten der Weschnitzinsel, wo allenfalls das Auge vom Beobachtungsturm an der Brücke ab und an noch einenVogel fängt. Die Infotafel zurWeschnitzinsel und das Naturschutzgebiet selbst lassen wir auf unserem weiteren Weg links liegen und folgen dem Teerweg weiter, bis ein Schild des Radwegs zum Kloster Lorsch weist. Hier biegen wir rechts auf den Riedring ab und laufen zurück Richtung Stadt, wo wir bei Kilometer sechs am Ortsrand dann wieder rechts auf den Heimatkundlichen Lehrpfad zurückkehren. Der gekieste Weg führt uns 1200 Meter an einigen Schautafeln vorbei, dann sehen wir linker Hand das Kloster auf seinemHügel stehen. Dahin biegen wir ab. Auf demWelterbeareal finden sich Klosterruine, Torhalle, ein Kräutergarten, Klostermauer, Kirchenreste und eine Zehntscheune, die ein Museum beherbergt und sonntags besucht werden kann. Mitten in der Stadt gelegen bieten sich hier schöne Einkehrmöglichkeiten, ehe es über die Bahnhofstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt geht. ■ Länge und Dauer: kurze Runde ohne Weschnitzinsel 8,8 km (1:45 Stunden), lange Tour: 16,4 km (3:30, reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 30 bergauf, 30 bergab; höchster Punkt 100, tiefster 90 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: leicht ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege, überwiegend asphaltiert oder gekiest ■ Wegmarkierung: leider keine sichtbare. Die Tour folgt in weiten Teilen dem Heimatkundlichen Lehrpfad, der vor allem an den Schautafeln zu erkennen ist ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: ja ■ Rastmöglichkeiten: viele Bänke, Vogelbeobachtungsstation ■ Startpunkt: Bahnhof Lorsch ■ Haltestelle: Bahnhof Lorsch ■ Einkehrmöglichkeiten: Lorsch ■ Wanderkarte: Geopark-Karte Nr. 16 ■ Komoot-App: bit.ly/ 36DJVfP (WNOZ.Lorsch), lang: bit.ly/3uGKiy1 (WNOZ.Lorsch_Weschnitzinsel) Lorsch – mit und ohne Weschnitzinsel
Wandern in der Region | 11 Tour 6 HEPPENHEIM(STRECKE 1) Über dieWeinlagenwanderung auf den Bensheimer Hemsberg, durchs Hambacher Tal hinauf zur Starkenburg – und mit vielWeitblick zurück in dieWeinstadt Dass die Bergstraße nicht nur die „Toskana Deutschlands“ ist, sondern vor allem auch durch denWeinbau geprägt wird, zeigt sich an kaum einer Stelle so deutlich wie zwischen Heppenheim und Bensheim. Dort führt auch der Geopark-Lehrpfad „Wein und Stein“ entlang, der auf einer Strecke von knapp sieben Kilometern an gleich 80 Stationen allesWissenswerte zumThema Wein, Geschichte, Geologie, Flora und Fauna der Region erklärt. EinTeil der Strecke ist in unsereTour integriert, die – wie der Geopark-Erlebnispfad – ebenfalls am Viniversum in Heppenheim startet. Schon dort gibt es einiges zu sehen, Kinder können einen Fragebogen ausfüllen. Unsere 14,5 Kilometer lange Rundtour führt uns vom Viniversum an der Bundesstraße 3 zunächst auf dem H5 auf der Straße „Am Steinkopf“. Nach kurzem Anstieg amHambach entlang biegenwir an der Sandstein-Skulptur „Dank den Reben“ an der Weinbergbegrenzungsmauer nach links „In den Langen Lauben“ in Richtung Bensheim ab und folgen jetzt der ausgezeichneten Weinlagenwanderung (WLW). Besonders zu empfehlen ist diese Tour an einem bewölkten und eher herbstlichen Tag, da ein Großteil des Weges durch die zu mit fast 80 Prozent mit Weißwein angelegten Weinberge über Asphalt führt und die Weinlagenwanderung unterhalb des Hemsbergs kaum Schatten bietet. Immer wieder passieren wir Infotafeln, Skulpturen und Weinberghäuschen, ehe die Weinlagenwanderung am zweiten Bildstock an einer Schutzhütte wieder auf den Blütenweg trifft. Diesem folgen wir Richtung Bensheim. Wer die Abkürzung zum Hemsberg nehmen will, biegt auf die gelbe 2 ab. Am Ortsrand Bensheim geht es ohne Kennzeichnung circa 400 Meter rechts auf Kopfsteinpflaster nach oben, um dann erneut rechts auf den Burgensteig abzubiegen. Jetzt führt ein schmaler Pfad in den Wald den Hemsberg hinauf bis zumBismarckturm, der sonntags vom OWK Bensheim bewirtschaftet wird. Der Burgensteig leitet über Felder und den „Hoambescher Mädels Platz“ mit schöner Aussicht in Richtung Hambacher Tal und Starkenburg, wo Burgensteig und H5 ausgezeichnet sind. Die Variante, den Hemsberg auszulassen und direkt mit H5/Blütenweg an der Hubenhecke bis zum Zusammentreffen am „Mädelsplatz“ zu gehen, ist auch sehr lohnenswert. Mit dieser gestrichelten Variante kann man gleich zwei kürzereWandertage gestalten. ■ Länge und Dauer: 14,5 Kilometer; 4:30 Stunden (reine Gehzeit). Varianten: 9,4 km, 3 Stunden (oberer Teil, Komoot: bit.ly/3kJQ7HL) und 11,4 km, 3:30 Stunden (unterer Teil, Komoot: bit.ly/2UGj8tb) ■ Höhenmeter: 460 bergauf, 460 bergab; höchster Punkt 360, tiefster 110 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittelschwer ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege (fast die Hälfte asphaltiert), Forstwege, teils Pfad auf dem Burgensteig ■ Wegmarkierung: H5, WLW, Burgensteig, H5 ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: ja, aber nicht auf dem Burgensteig-Abschnitt hinauf zum Hemsberg ■ Rastmöglichkeiten: Schutzhütten, Bänke, Picknickplätze ■ Startpunkt: Viniversum Heppenheim (Darmstädter Straße 56/B3) ■ Haltestelle: Heppenheim Kettelerstraße ■ Einkehrmöglichkeiten: Bismarckturm auf dem Hemsberg (nur sonnund feiertags), Burgschänke Starkenburg, Heppenheim Altstadt/Marktplatz ■ Wanderkarte: Geopark-Wanderkarte Nr. 8 und 16 ■ Komoot-App: bit.ly/3fGPCuP (WNOZ.Heppenheim) Heppenheim mit Weinbergen Neben dem wunderschönen Marktplatz das Wahrzeichen Heppenheims: die Starkenburg.
12 | Wandern in der Region Tour 7 HEPPENHEIM(STRECKE 2) Von der Stadt rund um das Erbacher Tal und das kleine Felsenmeer geht es durchWald undWiesen zu versteckten Hügelgräbern Heppenheim und Umgebung bieten so viele Möglichkeiten, da haben wir gleich noch eine zweite Tour aufgeführt. Von der Stadt aus geht die Runde auf die Höhen rund um das Erbacher Tal und verwöhnt sowohl mit schönen Waldpassagen als auch Blicken auf die Stadtteile Erbach, Kirschhausen und Sonderbach. Über weite Teile geht es auf demH6, dem„Qualitätsweg Wanderbarer Odenwald“, der auf dem Marktplatz startet. Wir heben uns den Marktplatz allerdings für die Einkehr amEnde auf und steigen in unsereTour an der Ecke Laudenbacher Tor undMerianstraße ein. Von dort aus folgen wir auf den ersten anderthalb Kilometern der Wegzeichnung H4. Das kürzt den eigentlich 14 Kilometer langen H6, der unterhalb der Freilichtbühne und des Wasserbeckens vorbeiführt, etwas ab und führt nach Passieren des „Doms“ Sankt Peter oberhalb der Freilichtbühne am Wassertempel mit Blick auf die Starkenburg vorbei in denWald. Nach einer guten halben Stunde lädt bereits der Wilhelmsplatz mit seiner tollen Aussicht auf Erbach zum ersten Halt. Wir folgen dem inzwischen zum H6 gewordenenWeg oberhalb Erbachs über die Felder amexponiert liegenden Waldkindergarten vorbei und biegen links nach Sonderbach ab. Der Weg führt uns ein kleines Stück durch den Ort, ehe es den Kreiswaldweg wieder hinauf Richtung Steinbruch und rund um das Kleine Felsenmeer geht. Auf etwa der Hälfte der Strecke erreichen wir eine Sitzgruppe mit Ausblick in den Steinbruch. Schrifttafeln informieren hier unter anderem über die Gesteinsarten der Region. Ein schmaler Waldweg führt nach kleiner Rast hinauf zum Naturparkplatz „Hölzerne Hand“, wo wir nach 2:15 Stunden die Straße zur Juhöhe überqueren und bei 380 Metern fast den höchsten Punkt der Tour erreicht haben. Weiter geht es an einer Waldwiese vorbei auf den Archäologischen Lehrpfad „Hügelgräber auf der Lee“ am Naturparkplatz „An der Lee“. Von diesem über 4800 Jahre alten Friedhof auf der Juhöhe oberhalb von Sonderbach sind noch einige Grabhügel erhalten. Auf Höhe des Steinkopfs führt der Weg durch den Wald wieder bergab zur Arnoldseiche, ehe wir am Waldrand in die Rheinebene über den Bruchsee bis hin zum Donnersberg und den Pfälzer Bergen schauen. Über den Essigkamm geht es hinunter zum Marktplatz, wo nach so viel Frischluft die wohl verdiente Erfrischung wartet. ■ Länge und Dauer: 13,1 Kilometer; 4 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 330 bergauf, 350 bergab; höchster Punkt 400, tiefster 130 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittel ■ Wegbeschaffenheit: Straße, Zufahrts- und Waldwege (ein Drittel asphaltiert) ■ Wegmarkierung: H4, H6 (Hügelgrabwanderung) ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: ja (eine Treppe) ■ Rastmöglichkeiten: Bänke, Schutzhütte an Arnoldseiche und Essigkamm ■ Startpunkt: Heppenheim Ecke Laudenbacher Tor/Merianstraße ■ Haltestelle: Heppenheim Haus Johannes, Graben oder Friedhof ■ Einkehrmöglichkeiten: Marktplatz Heppenheim ■ Wanderkarte: Geopark-Karte Nr. 8 ■ Komoot-App: bit.ly/31S1d6y (WNOZ.HeppenheimWinterrunde) Heppenheimer Runde auf dem H6 Dom Sankt Peter und der Blick hinauf zur Starkenburg – zwei Heppenheimer Wahrzeichen vereint. Über dem Erbacher Tal kann man auch noch bis hinunter in die Rheinebene sehen.
Wandern in der Region | 13 Tour 8 KREISWALD Über naturbelassene Streuobstwiesen und amWaldrand entlang – vom Rimbacher Ortsteil auf die Juhöhe und über das malerisch gelegeneWald-Erlenbach und einen Teil des Obstlehrpfades zurück Die perfekte Mischung aus Panoramablicken, Feld, Wiese undWald erwartet uns bei der Tour, die im Rimbacher Ortsteil Kreiswald beginnt. Wir starten am Parkplatz kurz vor dem Gasthof „Zum Kreiswald“ und laufen etwas bergab an der Streuobstwiese und dem Kreiswaldstausee entlang. Von dort geht es in den Wald, immer der Wegzeichnung M4 und mehr oder weniger parallel dem Albersbach folgend. Nach zwei Kilometern bietet sich ein kurzer Halt an der Burggrafenrast an, die einen schönen und weiten Blick ins Weschnitztal auf Rimbach, Mörlenbach und Zotzenbach eröffnet. Am Waldrand entlang führt der Weg weiter bis zur Hasenhütte, einem Pavillon am Waldsee. Am Wegrand informieren immer wieder Tafeln des „Naturkundlichen Wanderwegs Mörlenbach“ über Flora und Fauna. Einige Stufen geht es durch den Wald wieder hinauf, vorbei am Trailpark der SKG Bonsweiher, wo wir zwischenWald und Pferdekoppeln bis nach Bonsweiher blicken. Wer nur einen kurzen Spaziergang eingeplant hat, kann hier wieder einen der beiden nächsten Wege, die nach rechts abbiegen, zurück zum Parkplatz wählen. Wir laufen weiter leicht bergan und immer dem M4 folgend bis zur Juhöhe. Eine scharfe Kehre an einer vom Baum beschatteten Bank mit Wegweisern führt uns dann zur Salzkopfhütte, einem Pavillon am Waldrand, und auf dem inzwischen mit dem grünen Kreuz gezeichneten Weg am Fuße des Salzkopfs zurück in denWald. Hier geht es auf Waldwegen weiter, ehe wir nach knapp acht Kilometern den asphaltierten Feldweg, der mit dem Zeichen W3 ausgewiesen ist, an und über die Felder entlang in den Heppenheimer Stadtteil Wald-Erlenbach absteigen. Mit 220 Höhenmetern ist dies nach neun Kilometern Wegstrecke auch tiefster Punkt der Tour. Zurück imWald erwartet uns nach gut zehn Kilometern ein kurzer, aber mit 12 Prozent Steigung knackiger Anstieg zurück auf den M4, wo es durch eine Streuobstwiese wieder auf Felder und zurück zu unserem Parkplatz am Odenwaldgasthaus Zum Kreiswald geht. Die etwas kürzere Variante dieser Tour umfasst entweder das untere oder obere Stück der Karte. Wir haben uns für das obere entschieden. Es ist 5,4 Kilometer lang und in anderthalb Stunden zu wandern. Dabei werden 150 Höhenmeter bewältigt. Hinterlegt ist die kürzere Runde auf der Komoot-App unterWNOZ.Kreiswald_kurz: bit.ly/3x6cnz0 ■ Länge und Dauer: 11,2 Kilometer; 2:45 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 230 bergauf, 210 bergab; höchster Punkt 360, tiefster 230 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittel ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege (teils asphaltiert), mehrheitlich Waldwege ■ Wegmarkierung: M4, grünes Kreuz, W3 ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: bedingt ■ Rastmöglichkeiten: Schutzhütten, Bänke, Picknickplätze ■ Startpunkt: Parkplatz an der Gaststätte „Zum Kreiswald“ (Im Kreiswald 9, Rimbach) oder Einstieg auf der Juhöhe, der Guldenklinger Höhe, in WaldErlenbach oder Sportplatz Mörlenbach ■ Haltestelle: Ruftaxi Rimbach ■ Einkehrmöglichkeiten: Gasthof „Zum Kreiswald“, Abstecher auf die Juhöhe: „Waldschenke Fuhr“, „Haus Höfle“ oder beim Einstieg auf die Guldenklinger Höhe „Zum Steigkopf“ ■ Wanderkarte: Geopark-Wanderkarte Nr. 8 ■ Komoot-App: bit.ly/3qy6l7G (WNOZ.Kreiswald) Kreiswald – Juhöhe – Wald-Erlenbach – Kreiswald Kunstwerk aus Stein und natürliche Landschaftskunst über dem Weschnitztal.
14 | Wandern in der Region Tour 9 HAMMELBACH Auf dem interessanten Klangwanderweg zum Eselstein und nach Alt-Lechtern: ein ausgedehnter Abenteuer- und Erlebnis-Spaziergang für die ganze Familie Augen und Ohren auf, den Klängen der Instrumente, aber auch desWaldes lauschen – der gut sieben Kilometer lange Klangwanderweg in Hammelbach ist auch für Familien mit Kindern geeignet: Das Ausprobieren der neun verschiedenen Klangspiele bringt der Wanderung ein besonderes Flair und Spaß für alle Altersklassen. Auf dem Parkplatz am Rathaus geht es los, an der Straße warten die ersten beiden Klangspiele. Auf der gegenüberliegenden Seite weist ein Schild die Straße hinauf, wo es uns dann Richtung Kneipp-Anlage nach links in den Weschnitzquellenweg führt. Das blaue Ohr, aber vor allem die Markierung H10 weisen uns den Weg – Achtung, auch die Mountainbikestrecke H1 kreuzt mehrmals den Weg. Die Blicke schweifen weit, mal zurück nach Hammelbach oder über die weiten Felder. Im Wald wird es mystisch, vor allem rund um den Eselstein, wo der Wald sich selbst überlassen wird. An einem kurzen Stück entlang der großen, teilweise mit Moos bewachsenen Felsformation fällt der Abhang rechts steil ab. Die kurzen Anstiege sind moderat und lang gezogen, der Waldboden ist weich und führt uns über Station 7, die Waldmarimba, zu einemkleinen Ruheplatz an Station 8, dem Holzarten-Xylophon. Bank und Tisch sind allerdings schon etwas in die Jahre gekommen. Weiter geht es über dieWald-Gaststätte Alt-Lechtern wieder in denWald. An Station 10, der Windleier, lädt ein Rastplatz zum Picknicken ein – inklusive Weitblick. Der Weg zum Ausgangspunkt führt zurück durch die Schulstraße. Unsere Tipps: im Vorfeld einen Termin mit Führung im„Kleinen Museum für alte Läden und Reklame“ ausmachen und die Karte „Klangwanderweg“ am Rathaus mitnehmen. ■ Länge und Dauer: 7,3 Kilometer; 2:00 Stunden (reine Gehzeit) ■ Höhenmeter: 170 bergauf und bergab ■ Schwierigkeitsgrad: leicht ■ Wegbeschaffenheit: teilweise Wiese und asphaltierter Weg, mehrheitlich Waldwege ■ Wegmarkierung: H10, blaues Ohr ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: ja ■ Rastmöglichkeiten: Schutzhütte, teilweise Tisch-Bank-Kombinationen ■ Startpunkt: Rathaus Hammelbach (Schulstraße 1, 64689 Grasellenbach) ■ Haltestelle: Hammelbach Markt ■ Einkehrmöglichkeiten: unterwegs: Wald-Gaststätte Alt-Lechtern, in Hammelbach: Bauers Hofstübchen (bis 12. Juni und dann erst wieder ab 12. August bis 16. Oktober an Wochenenden), Zur Krone, Döner- & Pizzahaus, Sportlerklause, Zum Ochsen, Polnische Stube, Café am Markt ■ Wanderkarte: Geopark-Wanderkarte Nr. 9 ■ Komoot-App: bit.ly/3i8s588 (WNOZ. Hammelbach_Klangwanderweg) Klangwanderweg in Hammelbach Das blaue Ohr kennzeichnet den Klangwanderweg in Hammelbach durch Feld, Flur und Wald. Altlechtern 1, 64658 Fürth , T.06253-3150 www.altlechtern.de Durchgehend geöffnet von 11.00–19.00 Uhr Ruhetage Montag, Dienstag + Donnerstag Abseits von Stress und Verkehr liegt unser Hof in einem kleinen Tal oberhalb von Fürth Mittagstisch – Odenwälder Vesper Saftige Steaks – Wildgerichte Wintergarten – Freiterrasse Das Ziel für Wanderer – Biker und Reiter Waldgaststätte „Alt-Lechtern“ Zufahrt über Fürth: Den grünen Hinweisschildern folgen. Richtung Steinbach, nach dem Zebrastreifen links (Kettelerstraße), dann Erzbergstraße rechts, ab Ortsende 1,5 km Asphaltweg.
Wandern in der Region | 15 Tour 10 MOSSAUTAL Der Drachenweg „Dorn“ führt durch vielWald, an Quellen, Brunnen und einer Kneipp-Anlage vorbei auf die Hohe Straße und von dort überWiesen und Felder in Mossaus Mitte Das Mossautal hat noch mehr zu bieten als die Herkunft schmucker Biere aus dem Herzen des Odenwalds. Drei lang gezogene Täler, blühende Wiesen und ausgedehnte Buchen- und Mischwälder prägen das Landschaftsbild und auch den Rundweg, den wir uns als Tour ausgesucht haben. Unter den vier „Drachenwegen“, die deshalb so heißen, weil die Strecken von oben betrachtet ein einem Drachen ähnliches Bild zeichnen, haben wir zwei durchwandert. Der MD4 „Saphira“ (in der Komoot-App hinterlegt unter; bit.ly/3hBDLhx) führt überwiegend auf breitenWaldwegen durch denWald und bietet, bis auf den letzten der 1,5 Kilometer, wenig Panorama, dafür aber gerade im Sommer viel Schatten. Wir widmen uns dem MD3, dem Drachenweg „Dorn“. Hier durchwandern wir auf fast 18 Kilometern ebenfalls viel Wald, landen aber immer wieder auf schönen Lichtungen, sowohl in Unter-Mossau als auch wieder hinauf auf die Hohe Straße, eine einstmals bedeutende Verkehrsachse, an der sich alte Mark- und Zentgrenzen ausrichteten. Das und vieles mehr erklären die Infotafeln an den meist asphaltierten Wegen, die durchWald und Felder führen, auf denen noch immer Grünlandwirtschaft und Viehhaltung vorherrschen. Wir starten an der Brauerei Schmucker in Ober-Mossau, die gegenüber dem Dorf mit der Johanniter-Kirche aus dem Jahr 1290 liegt. Hier laufen wir ein Stück an der Durchgangsstraße entlang, bis der Weg nach rechts hinauf in denWald abbiegt, wowir über das Neudorf und den Finkenbrunnen sowie dessen Grillhütte nach einer Stunde und 4,4 Kilometern bei der erfrischenden Kneippanlage des Rösselbrunnens ankommen. Weiter geht es durch den Wald und den mit 430 Metern höchsten Punkt der Runde, ehe der Abstieg nach Unter-Mossau beginnt, das wir nach der Hälfte der Tour und zweieinhalb Stunden erreicht haben. Von hier geht es wieder bergauf in Richtung der Windräder auf dem Herrnberg auf die Hohe Straße und vorbei an der Tränkfeldeiche, einem knorrigen 800 Jahre alten Naturdenkmal, das oberhalb von Elsbach steht. Nach dreiviertel der Strecke erreichen wir den kleinen Weiler Roßbach, der durch die Straße in eine Winter- und eine Sommerseite geteilt wird. Über einen zugegebenermßen nicht ganz so attraktiven Waldweg führt unsere Route dann aber wieder zurück auf die Hohe Straße, die aussichtsreiche Mossauer Höhe und von dort dann mit tollen Blicken hinunter zum verdienten Abschlussgetränk. Letzte Rast vor dem Abstieg nach Ober-Mossau und zum Ausgangspunkt, der Brauerei. ■ Länge und Dauer: 17,9 Kilometer; 5:15 Stunden (reine Gehzeit), abgekürzte Runde: bit.ly/2TaQv6Q (14 km, 4 Stunden) ■ Höhenmeter: 350 bergauf und bergab; höchster Punkt 430, tiefster 300 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittelschwer ■ Wegbeschaffenheit: Feldwege (mehrheitlich asphaltiert), Waldwege ■ Wegmarkierung: MD3 ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: nein ■ Rastmöglichkeiten: Bänke, Picknickplätze, Grillhütte Finkenbrunnen ■ Startpunkt: Schmucker Brauerei (Hauptstraße 89, 64756 Mossautal) ■ Haltestelle: Brauerei Schmucker ■ Einkehrmöglichkeiten: BrauereiGasthof Schmucker ■ Wanderkarte: Geopark-Karte Nr. 6 ■ Komoot-App: bit.ly/3ArQmgc (WNOZ.Mossautal.MD3) Drachenweg Dorn – der MD3 im Mossautal Die Hohe Straße, ein historischer Fernhandelsweg, führt auch auf die Mossauer Höhe.
16 | Wandern in der Region Tour 11 GRASELLENBACH Die Nibelungen-Sage alsWegbegleiter durch Landschaftsschutzgebiete, versteckte Täler, Kunstwerke, die Kneipp-Anlage imGassbachtal – und der überragende Odenwald-Blick von derWalburgiskapelle aus Sagenumwoben ist sie, die Gegend um die Großgemeinde Grasellenbach. Im Wald unterhalb des Spessartkopfs soll sich beispielsweise am Siegfriedbrunnen der Mord des Drachentöters Siegfried durch die Hand seines heimtückischen Widersachers Hagen zugetragen haben. Auf demWeg zurück nach Grasellenbach lassen sich die Geschichten der Nibelungen-Sage direkt vor Ort erleben, Tafeln des Geoparks BergstraßeOdenwald erzählen die Sage in Kurzform. Doch auch außerhalb sagenhafter Geschichten hat es die Tour in sich. 16 Kilometer liegen vor uns, als wir am Wanderparkplatz Kapellenberg starten. Schon hier machen Informationstafeln darauf aufmerksam, unterwegs die Augen nach der Bergbaugeschichte der Region aufzuhalten. Wir gehen hinauf Richtung Waldfriedhof, biegen an dessen Rand aber nach links ab auf unsereWegführung G8. Die ersten Kilometer führen noch parallel zur Bundesstraße 460. Weil die Gegend auch für ihr kriegswichtiges Eisenerzvorkommen bekannt war, hat sie eine bewegte Territorialvergangenheit, von der ein „Abgelost“-Grenzstein auf dem Weg zum zentralen Straßenkreuz „Wegscheide“ zeugt. Hier trafen alte Handelsstraßen aufeinander, noch heute zieht sich hier die Grenze zwischen Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis. An der Wegscheide, auch Wasserscheide zwischen Rhein und Main, überqueren wir die Siegfriedstraße und biegen bei einem kleinen Teich ab zum Hildegeres-Brunnen, der einer der Grenzpunkte von Hiltersklingen war und 773 n. Chr. erstmals erwähnt wurde. Er liegt in einemGebiet, in dem sehr viel Quellwasser austritt und dabei auch kleine Moore bildet. Von hier aus laufen wir das malerische Schmerbachtal von Fürth und Hammelbach an jungen Birken entlang bis hinauf zum „Wiedersehen“, einer Bank samt Holzskulptur. Durch den Wald und am Sägewerk vorbei geht es ins nächste Landschaftsschutzgebiet „Gras-Ellenbacher Wiesen“, das schöne weite Blicke eröffnet. Nach Passieren des Siegfriedbrunnens im Wald geht es auf schmalem Pfad bergab nach Gras-Ellenbach. Bei der Freilichtbühne „Zwerg Alberich Odeon“ biegen wir rechts ein ins Gaßbachtal, wo auf dem Kunstweg auch die Kneipp-Quelle zur Erfrischung einlädt. Das idyllisch gelegene Café Bauer am Wegesrand lässt endgültig Urlaubsgefühle aufkommen. Um später nicht direkt an denWindrädern vorbeizulaufen, verlassen wir den G8 auf den Verbindungsweg V in Richtung Walburgiskapelle. Der Ausblick von dort in denOdenwald ist überragend. Stufen und Serpentinen führen zurück zum Friedhof und Parkplatz. ■ Länge und Dauer: 16 Kilometer; 4:30 Stunden (reine Gehzeit). Variante: 13,5 km (auf Karte gestrichelt), hinterlegt in Komoot unter: bit.ly/3wQ4LiZ ■ Höhenmeter: 360 bergauf, 360 bergab; höchster Punkt 500, tiefster 370 Meter ■ Schwierigkeitsgrad: mittelschwer ■ Wegbeschaffenheit: mehrheitlich Wald- und Feldwege ■ Wegmarkierung: G8, HV, H6 ■ Joggbar: ja ■ Kinderwagen: Nein (steiler, enger Abstieg von Walburgiskapelle ins Tal) ■ Rastmöglichkeiten: Schutzhütten, Bänke, Picknickplätze ■ Startpunkt: Weschnitz, Natur-Parkplatz Kapellenberg (Odenwaldstraße) ■ Haltestelle: Weschnitz Mitte ■ Einkehrmöglichkeiten: Gras-Ellenbach: Nibelungen-Café, Ringhotel Siegfriedbrunnen, Landgasthof Hagen, Da Graziano; Café Konditorei Bauer (Hammelbach) ■ Wanderkarte: Geopark-Karte Nr. 9 ■ Komoot-App: bit.ly/3rnxjPM (WNOZ.Grasellenbach) Weschnitz – Grasellenbach – Weschnitz „ÜberBrücken“ heißt das Werk auf dem Kunstweg Grasellenbach durchs Gassbachtal.
Wandern in der Region | 17 Tour 12 TROMM Die vielen Höhenmeter von Zotzenbach auf eine der höchsten Erhebungen des Odenwalds belohnen mit weiten Ausblicken über dasWeschnitztal bis in den PfälzerWald Puh! Dreieinhalb bis vier Stunden reine Gehzeit, 420 Höhenmeter bergauf und bergab – das ist keine einfache Tour, die uns von Zotzenbach auf die Tromm führt. Die gehört mit ihren 580 Metern zu den höchsten Erhebungen im Odenwald. Dafür ist derWeg aber auch wunderbar abwechslungsreich. Wer eher einen Spaziergang mag, der geht den örtlichen Rundweg 5, der in knapp vier Kilometern und 110 Höhenmetern rund um und durch Zotzenbach schwenkt (bit.ly/3dhnUnF). An der Ecke Hauptstraße/Hainbuchenweg starten wir auf demWeg 5 im gelben Kreis auch die Tour, die stetig bergauf und im Wald in den Rundweg 8 übergeht, vorbei an der Bannelshöhe und oberhalb der Rimbacher Fuhrhöfe. Ein weiterer Wegwechsel führt auf den R5, wo es auf schmalen Waldpfaden richtig steil wird. Da zwicken die Oberschenkel. Erst auf dem W5, dem Trommer Höhenweg, der auch einen Teil des Kreidacher Kunstwegs zeigt, beruhigen sich Puls und Atmung wieder. Zur Belohnung gibt es weite Ausblicke über das Weschnitztal und die Rheinebene bis in den Pfälzer Wald. Von der Wegkreuzung nach Stallenkandel geht es über denVerbindungsweg (V) hinunter ins Dorf, dann nach rechts 150 Meter auf der Straße entlang nach Ober-Mengelbach und dort nach links 300 Meter über die K21, ehe wir über Felder und am Waldrand an einer Sandsteinsäule geradeaus weiter dem We3 folgen. Der führt uns wieder zurück Richtung Zotzenbach, wo er dann wieder den R5 kreuzt, der uns an den Ausgangsort zurückführt. ■ Länge und Dauer: 13,8 Kilometer, 4 Stunden (ohne Pausen) ■ Höhenmeter: 400 bergauf, 390 bergab. Start bei 190, höchster Punkt 580 ■ Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer, auf dem R5 teils sehr steile Passagen ■ Wegbeschaffenheit: Forst- und Feldwege, teilweise geteert, Waldpfade ■ Wegmarkierung: 5, 8, R5, W5, (We) V, We3, R5 ■ Joggbar: für Bergläufer ;) ■ Kinderwagen: macht keinen Spaß ■ Rastmöglichkeiten: viele ■ Startpunkt: Zotzenbach, Hauptstraße/Hainbuchenweg (Nähe Kirche) ■ Haltestelle: Zotzenbach, Hauptstraße 119, Parkmöglichkeit: Trommhalle ■ Einkehrmöglichkeit: „Bergblick“ bei Stallenkandel, „Schöne Aussicht“ auf der Tromm ■ Wanderkarte: Geopark-Wanderkarten Nr. 8 und 9 ■ Komoot-WanderApp: bit.ly/3g789Bt (WNOZ.Tromm) Zotzenbach – Tromm Verwunschene Orte entdecken. Ob zu Fuß auf den Wanderwegen oder mit dem Mountainbike auf den Trails – bei uns finden Sie genau die richtige Strecke! www.geo-naturpark.de Raus in die Natur. Die Landschaft hautnah erleben. Foto: Bernd Dörwald Den Gegebenheiten angepasste Kunst auf der Tromm. Dieser Weg führt von Ober-Mengelbach wieder hinunter zum Start nach Zotzenbach.
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