Weinheim

Mit Gringo Mayer gegen den Alltagsfrust

Sein Ruf reicht schon bis nach Hamburg, wo er am 20. Juli Gast bei Inas Nacht in der kultigen Hafenkneipe sein wird. Am Samstagabend aber stand Gringo Mayer, Shootingstar des Mundart-Indie-Blues aus der Ludwigshafener Gartenstadt, auf der Bühne der Alten Druckerei. Bei Ohrwürmern wie „Ahjoo“, mit dem er im vergangenen Jahr seinen musikalischen Durchbruch schaffte, lagen ihm 150 Fans zu Füßen, sangen textsicher jeden Refrain mit und feierten den Wahl-Monnemer und seine Kegelband, die musikalisch immer wieder alle Neune traf.

Gringo Mayer eroberte die Alte Druckerei in Weinheim im Sturm. Foto: Gian-Luca Heiser
Gringo Mayer eroberte die Alte Druckerei in Weinheim im Sturm.

Seine mal von Beat, mal von Funk oder einem Schuss Reggae geprägten Lieder werden rhythmisch getragen von Jeremy James, der wie ein Uhrwerk sein Schlagzeug bearbeitet und beim Gringo-Hit „Monnemer Dreck“ Rolling-Stones-Feeling im Saal verbreitet. Bei „Nimmi normal“, dem Titelsong der Debüt-CD von Gringo Mayer, oder bei „Oh Jesses“ gibt Julian Maiers Trompete den Stücken unwiderstehliche Energie, und Bassist Simon Martini bildet an seinen vier Saiten den ruhenden Pol im Gringo-Universum, in dem die Welt mit einem Blick von unten betrachtet und über jene gelästert wird, die den Hals nicht voll genug bekommen. Gesellschaftskritik mit einem Schuss Selbstironie von einem Ludwigshafener Bu’, der in Kurpfälzer Dialekt die Sprache von der Straße spricht. Genau das macht der 34-Jährige zu seinem Alleinstellungsmerkmal.

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