Wenn die Angst zum Dauerzustand wird
Wenn es um häusliche Gewalt geht, denken viele an Schläge. „Aber man kann auch psychische Gewalt ausüben“, sagt eine Betroffene im Gespräch mit der OZ.
„Papa, bitte, geh nicht weg“, ruft das Kind; es weint. „Was soll ich denn hier?“, fragt der Vater, die Stimme ist kalt, emotionslos. Minutenlang hört man Schluchzer, kaum verständliche Bitten, dann wieder die ungerührte Stimme des Erwachsenen; er spricht davon, dass er arbeiten muss, dass die Mutter nicht genug verdient, dass aber Geld ins Haus kommen muss. „Bitte spiel mit mir“, versucht es die Kleine erneut, und da sagt der Mann: „Warum soll ich denn mit dir spielen? Mit dir kann man ja nichts anfangen.“