Fürth

Ratten, Mäuse, feuchte Wände – Haft im Fürther Gefängnis

Vor knapp 70 Jahren, 1955, wurde das alte Gemäuer abgerissen, das mehr als 100 Jahre in der Mitte des Orts stand. Ortschronist Ludwig Knapp und Historiker Dr. Rolf Reutter recherchierten die Geschichte der Einrichtung – und liefern Einblicke in den Strafvollzug früherer Jahrhunderte.

Rechts neben dem Amtsgericht sieht man auf dieser alten Postkarte das Bezirksgefängnis, davor die Mauer. Foto: Privat
Rechts neben dem Amtsgericht sieht man auf dieser alten Postkarte das Bezirksgefängnis, davor die Mauer.

Es war ein düsterer Bau, umgeben von einer hohen Mauer – heute erinnert nichts mehr an das Gerichtsgefängnis, das mehr als 100 Jahre lang in der Mitte der Gemeinde Fürth stand. Sein Vorläufer wurde noch früher errichtet: 1825 beantragte die Großherzogliche Regierung beim Innenministerium einen Gefängnisneubau „ohne Verhörstube“als Ersatz für ein noch älteres Gebäude. Vor einigen Jahren vertiefte sich Ortschronist Ludwig Knapp zusammen mit dem Darmstädter Historiker Dr. Rolf Reutter in die alten Unterlagen und schrieb für die Geschichtsblätter des Kreises Bergstraße einen Beitrag mit dem Titel „Das Bezirksgefängnis in Fürth 1825 bis 1897“. Er sichtete Pläne, Korrespondenzen, Rechnungen, Aufrisse – und zwischen den Zeilen wird die Geschichte lebendig. Es ist ein mal tragisches, mal skurriles und mitunter auch sehr unappetitliches Bild, das dieses Kapitel des Strafvollzugs hinterlässt – und das erstaunlicherweise von Anfang an.

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