Foto: Katrin Oeldorf
Hornbach

Bühne wird zur „Fastnachts-Flimmerkiste“

Unter dem Motto „Wer will schun dehom vorm Fernseh sitze, des beschde Programm gibt’s bei de Schloofmitze“ sorgen die Hornbächer Schloofmitze für einen gelungenen Start in die fünfte Jahreszeit. Was es alles zu sehen gab.

Die Hornbächer Schloofmitze eröffneten mit ihren zwei Prunksitzungen die heiße Phase der Fastnacht und verwandelten die Bühne der Mehrzweckhalle in Hornbach zur „Fastnachts-Flimmerkiste“ mit humorvollem Programm nebst närrischen Werbepausen. Durch eine kunterbunte Sendung führte Sitzungspräsident Achim Hahl im mottogerechten Testbild-Anzug das närrische Publikum bei der ersten von zwei Sitzungen in der sehr gut besuchten Halle.

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Er hieß die Vertreter der gemeindlichen Gremien, Ortsvorsteher Volker Schneider und die Abordnungen der befreundeten Kooperationen willkommen und begrüßte besonders die Fastnachtsprinzessin des BCV und Schirmherrin der fünften Jahreszeit in Birkenau „Jessica II. vom Gutselstand im Disneyland“, die ihre Grüße überbrachte. Ein Jahr nach seinem 33. Bühnenjubiläum als Sitzungspräsident wurde Hahl von den Schloofmitze mit der Ehrenkappe, einer goldenen Schlafmütze, ausgezeichnet.

Es sich gemütlich machen auf der Fernsehcouch, um auf der Bühne vor sich, dem närrischen Treiben zuzuschauen – dieses Angebot nahm der Siebenerrat der Schloofmitze beim Sitzungsauftakt gerne an. Zumal die Narrenshow mit dem Tanzauftritt des Jugendballetts TV Reisen gleich zum Auftakt einen ersten Gassenhauer zu bieten hatte. Die Formation wagte gemeinsam mit dem Publikum die tänzerische Reise mit dem fliegenden Teppich ins Morgenland der Welt Aladdins. Das Dutzend Tänzerinnen des TV brachte gekonnt eine tolle Choreographie zu Hip-Hop-Beats auf die Bühne und so das Stimmungsbarometer gleich auf Betriebstemperatur.

Neuigkeiten aus dem Ort

Das Neueste vom Neusten aus dem Ort rückten dann die Nachrichtensprecherinnen und Reporterinnen Michaela Jüllich und Marion Bunscheit in ihrer Büttenrede ins Rampenlicht. Sie kritisierten den Entschluss der Gemeindeverwaltung, das Birkenauer Freibad bereits Ende August zu schließen: „Haben die noch nie etwas vom Klimawandel gehört?“, und informierten über den Gesamtmarktwert der deutschen Fußballnationalmannschaft. Dieser betrage exakt zwei Euro, das entspreche schließlich dem Pfandwert von elf Flaschen.

Über die neuesten Neuigkeiten aus Birkenau informierten (von links) Michaela Jüllich und Marion Bunscheit in ihrer gemeinsamen Büttenrede. Foto: Katrin Oeldorf
Über die neuesten Neuigkeiten aus Birkenau informierten (von links) Michaela Jüllich und Marion Bunscheit in ihrer gemeinsamen Büttenrede.

Dass Windeln auch Verwendungszwecke beim Freizeitsport haben, das zeigte die erste Sketch-Werbung des Abends: Vanessa Hahl, Aika Schmitt und Stephanie Plenk als Yoga-Gruppe machten auf diese kreative Form der Nutzung von Hygieneutensilien aufmerksam. Ursula Steinfatt nahm in ihrer Büttenrede die Wechseljahre der Frau auf die Schippe. Sie forderte, auch dieser schwierigen Lebensphase mit Augenzwinkern zu begegnen. Schließlich habe diese Zeit des Wandels doch auch ihre guten Seiten. So führe die Gewichtszunahme doch dazu, dass der Körper nun mehr Schatten werfe, und die gestiegene Vergesslichkeit schon mal dazu, dass man im Wartezimmer den Grund für den Arztbesuch vergisst. Ärgerlich hingegen sei aber, dass die Nylon-Strumpfhose von nun an den Orthostrümpfen weichen müsse.

Den anschließenden Pippi-Langstrumpf-Tanz des Schloofmitze-Jugendballetts begleitete das Publikum rhythmisch mitklatschend. Die acht jungen Frauen sorgten mit ihrem flotten Auftritt zu einer Pop-Version des berühmten Titelsongs in grüner Schürze und rot gestreiftem Matrosenhemd und Zopffrisur für beste Stimmung. Eine Vorlage die der zweite Werbeblock aufgriff. Bei diesem erfuhr die Gemüse-Militärparade des Junggemüses aus der Fernsehwerbung eines Konservenherstellers aus den 80er-Jahren eine tänzerische Neuauflage. Die nämlich nahm eine Tanzformation der Schloofmitze parodistisch auf die Schippe und ließ noch einmal zum Radetzky-Marsch wie im Original den Mais marschieren.

Große Songs im TV

Das gemischte Ballett bot eine tänzerische musikalische Reise zurück in die Geschichte des Eurovision-Song-Contests. In ihrer Playback-Show feierten sie gemeinsam mit dem Publikum berühmte Lieder des Eurovision-Song-Contests, wie „Merci Chérie“ von Udo Jürgens oder dem Welthit „Waterloo“ von ABBA, machten aber auch zu zeitgenössischen Siegersongs Stimmung, wie zu „Tattoo“ von der Künstlerin Loreen. Sobald das Wohnzimmer verlassen ist, können sich der Lampengeist in der Tischlampe und der Flaschengeist in der Karaffe endlich ausgiebig austauschen.

Das Publikum erlebte an beiden Sitzungen gelungene „Fernsehabende“ mit viel Unterhaltung. Foto: Katrin Oeldorf
Das Publikum erlebte an beiden Sitzungen gelungene „Fernsehabende“ mit viel Unterhaltung.

Büttenredner Bianca Elsner und Thorsten Elsner waren sich einig, dass die Heiligen Drei Könige die ersten der modernen Politiker gewesen seien. Sie hätten schließlich ihre Arbeit niedergelegt, schöne Gewänder angelegt und sich auf Reisen begeben. Der Lampengeist habe jüngst sogar Olaf Scholz drei Wünsche erfüllt. Scholz wollte nach Jamaika, dort ein kühles Getränk serviert bekommen, was er auch gewährt bekam. Nachdem sein dritter Wunsch gewesen sei, nie mehr zu arbeiten, habe ihn die Fee kurzerhand ins Bundeskanzleramt gezaubert.

Schlafenszeit und Schlussakkord

Nachdem im dritten Werbeblock zwei Fußpaare, nur durch Schwarzlicht sichtbar gemacht, den Pop-Hit „Es rappelt im Karton“ in Bewegung verwandelt hatten, war Schlafenszeit bei den Schloofmitze. Dass diese jedoch keine ruhige werden würde, das lag an den Eheleuten, die die Büttenredner Andreas Kadel und Yvonne Schmidt-Hahl miemten. In einer herrlichen Bütt mit flotten Sprüchen hatte der Mann für die Schlaflosigkeit der Frau im Ehebett eine einfache Erklärung: „Das Böse schläft nie.“ Er hatte dennoch einen guten Einschlaftrick parat: „Zum Einschlafen zähle einfach bis drei – wenn es nicht funktioniert, dann zähle halt bis halb vier.“

Humorvolles Programm nebst närrischen Werbepausen: das boten die Aktiven der Hornbächer Schloofmitze bei ihren Prunksitzungen, mit denen sie in die fünfte Jahreszeit in Birkenau starteten. Foto: Katrin Oeldorf
Humorvolles Programm nebst närrischen Werbepausen: das boten die Aktiven der Hornbächer Schloofmitze bei ihren Prunksitzungen, mit denen sie in die fünfte Jahreszeit in Birkenau starteten.

Den Schlussakkord eines gelungenen und spaßigen Einstiegs in die Birkenauer Prunksitzungsrunde setzte das Männer- und Damen-Ballett. Die zehn in blauen Farben geschminkten Tänzer brachten mit einer opulenten Tanzaufführung den Kinofilm „Avatar“ auf die Bühne. Sie fügten ihrem Tanz tolle Showeinlagen hinzu, verbildlichten hier mit rhythmisierten Bewegungen wuchtige Trommelsongs, mit LED-Schlagzeugstöcken und Regentonnen als Trommel, um dann wieder dort ihre tolle Choreographie zu dynamischen Hip-Hop-Beats mit akrobatischen Einlagen zu spicken. Das Publikum zollte beim Finale den Aktiven der Hornbächer Schloofmitze viel Applaus für diesen närrischen Fernsehabend und feierte mit ihnen gemeinsam den gelungenen Startschuss der heißen Phase der Fastnacht.