Politologe: Krieg ist für Kreml kein gutes Wahlkampfthema
Für Putin hat sein Angriffskrieg gegen die Ukraine oberste Priorität. Mit Blick auf die bevorstehende Wahl, die seine Macht stärken soll, ist das aus Sicht eines Experten aber kein geeignetes Thema.
Moskau (dpa) - Zwei Jahre nach dem Einmarsch in die Ukraine will Kremlchef Wladimir Putin bei der viel kritisierten Präsidentenwahl am kommenden Wochenende seine Macht stärken - doch der Krieg taugt dabei laut Einschätzung eines Experten nicht als Wahlkampfthema. «Für ihn steht das Thema natürlich an erster Stelle», sagt der unabhängige russische Politologe Alexander Kynew der dpa bei einem Interview in Moskau. Doch in der russischen Bevölkerung mache sich Kriegsmüdigkeit breit. «Jedes Gespräch über den Krieg führt zu der Frage: Wann hört er auf?», meint Kynew. «Die Staatsmacht hat darauf keine Antwort. Deshalb geht sie der Diskussion aus dem Weg.»