Leben mit den Toten - Der Friedhof-Slum von Manila
In der Mega-Metropole Manila leben Tausende Menschen auf einem Friedhof - sonst wären sie obdachlos. Rund um Halloween hat der North Cemetery Hochkonjunktur. Aber Geister gibt es hier das ganze Jahr.
Manila (dpa) - Marilyn Regala steht vor einer alten Waschmaschine und räumt T-Shirts und Handtücher ein. An sich nichts Ungewöhnliches, wären da nicht die vielen pastellfarbenen Gräber. Denn diese «Waschküche» steht auf einem Friedhof. Beim Blick nach oben auf das Wellblechdach fällt ein löchriger schwarzer Plastiksack ins Auge, aus dem Menschenknochen ragen. Der Manila North Cemetery ist kein Ort für schwache Nerven: Hier - auf einem der größten und ältesten Friedhöfe der philippinischen Hauptstadt - leben rund 6.000 Menschen zwischen einer Million Toten.