Vor 90 Jahren verbrennen Nazis Bücher in Berlin
«Seit Bücher geschrieben werden, werden Bücher verbrannt.» Der ernüchternde Satz stammt von Erich Kästner. Der berühmte Autor ist dabei, als Nazis vor 90 Jahren seine Werke in die Flammen werfen.
Berlin (dpa) - Die Regale sind leer. Alles ist weiß, vom Boden bis zur Decke. Es gibt keine Farben, kein Leben an den vier Wänden. Der Blick fällt von oben in den kleinen Raum. Durch eine Glasscheibe im Boden auf dem Bebelplatz im Herzen von Berlin. Auch Unkundigen wird schnell klar: es ist eine Bibliothek ohne Bücher unter diesem Platz. 90 Jahre zuvor heißt der Ort noch Opernplatz. Hier brennen die Bücher. Am 10. Mai 1933 werfen Nationalsozialisten die Werke zahlreicher Autorinnen und Schriftsteller als «undeutsches Schrifttum» in die Flammen.