Florian Illies über Caspar David Friedrich
Heute fasziniert er uns als großer Romantiker, früher aber war er fast vergessen. In «Zauber der Stille» erzählt Illies von der unglaublichen Wiederentdeckung Caspar David Friedrichs.
Berlin (dpa) - Goethe konnte mit ihm einfach nichts anfangen. Caspar David Friedrichs Bilder waren ihm viel zu düster und melancholisch, zu «neudeutsch, religiös-patriotisch.» Zwar zeichnete der Dichter den Maler einmal sogar mit einem von ihm selbst ausgelobten Preis aus. Das war es dann aber auch schon. Fortan wimmelte er alle Versuche Friedrichs ab, eines seiner Gemälde anzukaufen. Am Ende war Goethe so genervt von den Anbiederungsversuchen des Malers, dass er seine Wut kaum noch kontrollieren konnte. Angeblich hat er sogar ein Bild von ihm an einer Tischkante zerschlagen.