Bad Hersfelder Festspiele eröffnet
Mit der Besetzung des «König Lear» stellen die Bad Hersfelder Festspiele unter Beweis, dass auch jahrhundertealter Theaterstoff durchaus einen Bezug zu heute haben kann.
Bad Hersfeld (dpa) - Die Fragen nach Macht, dem Verhältnis zwischen Männern und Frauen und der Rolle der Kunst dabei haben die Reden bei der Eröffnungsfeier der Bad Hersfelder Festspiele am Freitag bestimmt. Die Inszenierung des Shakespeare-Dramas «König Lear» von Tina Lanik, das später am Abend aufgeführt werden sollte, war mit besonderer Spannung erwartet worden, weil die Regisseurin die Rolle des Königs, der als Paradebeispiel eines Patriarchen gilt, mit einer Frau besetzt hat: der Schauspielerin Charlotte Schwab. «Ich finde das eine sehr spannende Idee», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei dem Festakt in der Stiftsruine. «Denn sie weitet unseren Blick auf das Thema Frauen und Macht.»