Unwetter

Sturm in Weinheim: Beschädigte Autos, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer

Polizei und Feuerwehr waren am Montagabend im Rhein-Neckar-Gebiet aufgrund des Unwetters stark gefordert.

Ein BMW Mini Cooper liegt unter einem umgestürzten Baum in Laudenbach. Foto: Feuerwehr Laudenbach
Ein BMW Mini Cooper liegt unter einem umgestürzten Baum in Laudenbach.

Holla - das war ein ganz schöner Sturm. Starke Winde und Sturmböen sorgten am Montag und Dienstag für mächtig Wirbel auf den Straßen. Wie Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach mitteilt, waren insgesamt 110 Brandschützer aus Weinheim und den Ortsteilen bei 20 Einsätzen gefragt.

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Sprecherin Celina-Marie Petersen vom Polizeipräsidium Mannheim erklärte, dass das große Unglück ausgeblieben sei – es aber eine große Anzahl an Einsätzen gegeben habe. „Verletzte gab es glücklicherweise keine, auch ist es zu keiner Großschadenslage gekommen“, so Petersen auf Anfrage der WN. Jedoch seien viele Autos – unter anderem durch herunterfallende Äste – beschädigt worden. Darüber hinaus seien durch den Sturm Dächer abgedeckt worden, worauf es hier und da Ziegel regnete.

Foto: Gabriel Schwab

Bereits am Montagnachmittag musste die Feuerwehr in Weinheim zur Mannheimer Straße Abfahrt Westtangente ausrücken, dort war ein Baum umgefallen und blockierte die Fahrbahn. Auch auf der Wachenbergstraße musste ein umgestürzter Baum entfernt werden. Während die Straße am Wachenberg relativ schnell freigeräumt wurde, zog sich die Beseitigung eines Baumes, der die Abfahrt von der Westtangente auf die Mannheimer Straße blockierte, länger. Dort galt es, Kleinholz aus dem gestürzten Riesen zu machen, bevor Feuerwehr und Bauhof ihn von der Straße bekamen.

Ab 20 Uhr wurde es dann richtig stürmisch, auch regnete es stark. Die Leitstelle des Rhein-Neckar-Kreises rief den Unwettermodus aus. Ein großer Ast auf der B 38 löste in der Nähe des Autobahnkreuzes den ersten größeren Einsatz aus. Kriemhildstraße, Wachenburg sowie Windeck und Multring – während überall Bäume stürzten und Äste fielen, brachen die Meldungen, die bei der Feuerwehr eingingen, nicht ab.

Foto: Gabriel Schwab

Während in der Sulzbacher Bachgasse ein Ungetüm die Zufahrt zum Sulzbacher Hof verbarrikadierte, war die Feuerwehr Lützelsachsen-Hohensachsen sogar unmittelbar selbst betroffen. Dieser krachte ein Baum auf das Feuerwehrgelände in der Muckensturmer Straße und riss dabei einen Zaun ein.

In Laudenbach musste die Feuerwehr ebenfalls schon um 16.30 Uhr wegen der Alarmierung „H1 – Sturmschaden, Baum auf Auto“ ausrücken. Tatsächlich wurde ein BMW Mini Cooper unter einem großen Gehölz begraben. Gemeinsam mit dem Bereitschaftsdienst der Gemeinde wurde der Baum zersägt und die Straße gereinigt.

Glück im Unglück hatten zwei Autobesitzer, die ihre Wagen in der Grünberger Straße stehen hatten. Dort ist ein abgeknickter Baum von einem Privatgrundstück über den Zaun auf dem Gehweg gelandet – und zwar genau in der Parklücke zwischen den beiden VW. Sie blieben demnach unbeschädigt.

Das Polizeipräsidium Mannheim konnte den Sachschaden, der insgesamt im Bereich des Polizeireviers Weinheim entstanden war, auf Anfrage unserer Zeitung noch nicht beziffern.

Die Sturmlage im Odenwald

Auch wenn es keine schwerwiegenden Unfälle gab, waren die Einsatzkräfte im Odenwald in der stürmischen Nacht von Montag auf Dienstag gefordert. „Im ganzen Kreis Bergstraße sind Bäume und Äste, Bauzäune und auch einige Schilder auf die Straßen gefallen, aber es gab nur kleinere Schäden, wenn überhaupt“, fasste Bernd Hochstädter von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Südhessen die Ereignisse auf Anfrage unserer Redaktion zusammen.

Am Montagabend stürzte in der kleinen Grünfläche am Landratsamt in Heppenheim ein großer Baum um, wobei der ganze Wurzelballen in die Höhe gehoben wurde. Am Dienstagmorgen rückte die Mitarbeiter des Betriebshofs der Stadt Heppenheim an, um aufzuräumen, wie Landrat Christian Engelhardt auf seiner Facebook-Seite schilderte.

Angesichts der Wetterprognosen war die Besetzung der Bergsträßer Leitstelle in Heppenheim auf sieben Mitarbeiter aufgestockt worden, wie die Pressestelle des Landratsamts am Dienstag berichtete. Insgesamt wurden demnach über die Nacht 77 wetterbedingte Einsätze im Kreisgebiet verzeichnet, wobei es sich vorrangig um umgestürzte Bäume auf Straße, aber auch auf Häuser handelte. Erfreulicherweise gab es jedoch laut Landratsamt keine Personenschäden zu vermelden.

Zahlreiche Einsätze der Feuerwehr

Im Ried und an der Bergstraße wurden die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen gerufen, im Odenwald wurden die Feuerwehren in den Gemeinden Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau, Grasellenbach und Wald-Michelbach sowie der Städte Lindenfels, Neckarsteinach und Hirschhorn alarmiert.

Bis zum frühen Morgen war die Raubacher Straße zwischen Ober-Schönmattenwag und der Raubacher Höhe gesperrt, weil gleich mehrere Bäume umgestürzt und übereinander auf die Fahrbahn gefallen waren. „Da sie unter Spannung standen, war es für unsere Einsatzkräfte zu gefährlich, sie wegzuräumen, deshalb haben wir die Straße nur abgesperrt“, berichtete der Gemeindebrandinspektor von Wald-Michelbach, Peter Capuani. So überließen die Brandschützer die Aufräumarbeiten dann den Mitarbeitern des Forstamts Beerfelden, die am Morgen anrückten und die Bäume beseitigten. Die Straßenmeisterei Beerfelden konnte die Vollsperrung, die am Abend gegen 22 Uhr erfolgt war, gegen 12.30 Uhr wieder aufheben.

"Nichts Dramatisches"

Darüber hinaus mussten die Feuerwehren der Gemeinde Wald-Michelbach in der Nacht mehrfach ausrücken. „Es war nichts Dramatisches dabei, aber sieben, acht Einsätze waren es“, erklärt Capuani.

Zweimal waren die Aktiven der Feuerwehren Grasellenbach gefordert, bei denen gerade ein Ausbildungsabend für die Jugendfeuerwehr stattfand. In beiden Fällen war ein kleinerer Baum auf die Straße zwischen Wahlen und Litzelbach gefallen. Ihnen rückten die Einsatzkräfte mit der Motorsäge zu Leibe räumten sie dann von der Straße, die anschließend gesäubert wurde.

Feuerwehr muss Bäume von der Fahrbahn räumen

Auch die Feuerwehr in Birkenau war in der Nacht und am Morgen unterwegs, um beispielsweise in Reisen und auf der Landesstraße 3408 kleinere Bäume von der Fahrbahn zu räumen. „Es war aber nichts Besonderes dabei“, teilte Gemeindebrandinspektor Jan Hofmann mit.

Der Wetterausblick

Sommerliche Temperaturen, wie sie in der vergangenen Woche herrschten, sind laut dem aktuellen Wetterbericht in den nächsten nicht zu erwarten. Mit durchschnittlich 9 Grad Celsius soll es in dieser Woche vergleichsweise kühl bleiben. Am Freitag und am Samstag sind dann zeitweise wieder Böen gemeldet.