3. Liga

Wehen Wiesbaden kämpft in Relegation um Zweitliga-Aufstieg

Nur wenige Minuten fehlen dem SV Wehen Wiesbaden zum direkten Zweitliga-Aufstieg. In der Relegation bietet sich die zweite Chance.

Wiesbadens Bjarke Jacobsen erzielt gegen Halle das 1:0. Foto: Mladen Lackovic/Mladen Lackovic/dpa
Wiesbadens Bjarke Jacobsen erzielt gegen Halle das 1:0.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Für ein paar Minuten fühlten sich die Spieler des SV Wehen Wiesbaden und ihre Fans wie im siebten Himmel. Nach dem 1:0 (1:0) am Samstag gegen den Halleschen FC lagen sich alle auf dem Rasen der Brita Arena in den Armen und feierten den vermeintlichen Zweitliga-Aufstieg. Der Verein twitterte diese frohe Botschaft sogar direkt nach dem Abpfiff. Doch dann schlug der VfL Osnabrück in seinem Spiel gegen Borussia Dortmund II in der Nachspielzeit zweimal zu und entriss den Hessen mit seinem Last-Minute-Sieg noch den Aufstieg.

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«Das war heute, glaube ich, Schalke-Bayern-Dimension. Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Mir fehlen, ehrlich gesagt, jetzt ein Stück weit die Worte», sagte Co-Trainer Nils Döring, der den gesperrten Chefcoach Markus Kauczinski an der Seitenlinie vertrat. Am Ende fehlte den Hessen auf Rang vier bei Punktgleichheit mit den Niedersachsen (beide 70) nur ein Tor. Der Tabellenzweite SC Freiburg II ist nicht aufstiegsberechtigt.

Wehen Wiesbaden bleibt nun noch der Umweg über die Relegation, den dritten Aufstieg nach 2007 und 2019 zu schaffen. «Es geht weiter. Egal, welcher Gegner kommt, wir sind heiß und haben keine Angst. Jeder ist in Wiesbaden herzlich willkommen», sagte Wehens Ahmet Gürleyen. Im Hinspiel am kommenden Freitag genießen die Hessen Heimrecht. Das Rückspiel steigt am 6. Juni beim Tabellen-16. der 2. Bundesliga, der erst am Sonntag ermittelt wird.

Bjarke Jacobsen (44. Minute) hatte gegen Halle das Tor des Tages erzielt. Dabei hatte Wiesbaden nervös begonnen und brauchte lange, um aus seiner Dominanz auch Torgefahr zu entwickeln. Meist waren die Hessen nur durch Standards gefährlich. Jacobsen nutzte letztlich einen Fehler in der Hallenser Defensive zum umjubelten Tor.

Die Gäste kamen nach Wiederanpfiff schwungvoll aus der Kabine. Wehen Wiesbaden zog sich mehr und mehr zurück. Glück für die Hausherren, dass ein Tor für Halle (53.) wegen eines vermeintlichen Offensivfouls nicht gegeben wurde.

Der SVWW nahm das Tempo aus der Partie und agierte zunehmend ängstlich. Nach 75 Minuten ließ der Druck von Halle nach und Wiesbaden erarbeitete sich noch einmal Chancen, die jedoch nicht genutzt wurden. «Wir hatten so viele Chancen. Dass da der ein oder andere reinmuss, ist klar. Aber es lag nicht nur an heute», sagte Gürleyen.