Millionen Liter Wasser kommen nicht beim Verbraucher an
Nicht jeder Tropfen Wasser in den kommunalen Leitungen kommt auch bei den Wasserhähnen der Verbraucher an. Risse, undichte Stellen und andere Faktoren verhindern das. Für Naturschützer ein unhaltbarer Zustand. Die zuständigen Behörden sehen es nicht ganz so dramatisch.
Kassel/Gießen/Darmstadt (dpa/lhe) - In den vergangenen Jahren gab es in Hessen immer wieder starke Trockenheitsphasen. Böden dorrten aus, Pflanzen gingen ein, in Bächen sank der Wasserspiegel. Gemeinden riefen die Bürger auf, Wasser zu sparen. Dabei gehen in den Rohrleitungssystemen der hessischen Städte selber Jahr für Jahr Millionen Liter Trinkwasser verloren und versickern, unter anderem wegen Löchern und Rissen in den unterirdischen Leitungen. Unter dem Begriff «Rohrnetzverluste» sind in den Wasserbilanzen der Regierungspräsidien in Darmstadt, Gießen und Kassel die Wassermengen gelistet, die letztlich nicht beim Verbraucher ankommen. Im Jahr 2021 waren dies zusammen mehr als 25 Millionen Kubikmeter - ein Kubikmeter sind 1000 Liter.