Kriminalität

Krippenfiguren in Rüsselsheim geköpft: Polizei ermittelt

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa/Symbolbild
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs.

Rüsselsheim (dpa/lhe) - Unbekannte Täter haben in Rüsselsheim die lebensgroßen Figuren einer Weihnachtskrippe geköpft. Teils wurden den Styroporfiguren auch die Hände abgetrennt und die Figuren umgeworfen. Ein Passant habe die Zerstörung der Krippenfiguren auf dem Marktplatz am frühen Sonntagmorgen gemeldet, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Alle Figuren der Krippe - vom Jesuskind bis zu den Heiligen Drei Königen und dem Esel - seien betroffen. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Dabei gehe man auch der Frage nach, ob ein möglicher religiöser Hintergrund bei der Tat eine Rolle spielte, sagte der Sprecher.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Der Gewerbeverein Rüsselsheim von 1888 als Stifter der Krippe sprach auf Facebook von einer «kopflosen Nacht» und einem «makabren Scherz» und erklärte: «Trotz des bedauerlichen Vorfalls möchten wir versuchen, dieser Situation mit Humor zu begegnen und die Weihnachtsgeschichte als Analogie für Solidarität und Zusammenhalt zu verwenden.» Andere User reagierten darauf mit großem Unverständnis. «Warum nur spielt ihr das so runter», hieß es in einem der Kommentare. Auch bei der Polizei hält man den Umgang des Gewerbevereins mit der Tat für befremdlich, wie der Sprecher sagte. Es handele sich um eine Straftat, auch wenn sich der materielle Schaden schwerlich beziffern lasse. Sollte sich herausstellen, dass es religiöse Motive für die Tat gab, wäre diese «noch verwerflicher», so der Sprecher.

Bereits in den vergangenen Jahren seien Figuren der Weihnachtskrippe beschädigt gewesen. Später habe sich jedoch herausgestellt, dass die Schäden altersbedingt waren. Im aktuellen Fall jedoch handele es sich um eine «vorsätzliche Tat». Die Polizei bat um Zeugenhinweise an die Polizei in Rüsselsheim.