Frauenhäuser in Hessen leiden nach wie vor unter Platznot
Die Verweildauer von Frauen in Frauenhäusern nimmt zu, auch wegen des allgemeinen Wohnungsmangels. Das berichten Expertinnen. Einen Vorschlag der Regierung zum Schutz von Frauen sehen sie kritisch.
Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessens Frauenhäusern mangelt es nach wie vor an Plätzen für betroffene Frauen und ihre Kinder. «Melden wir einen freien Platz, dann ist er meist in einer halben Stunde wieder belegt», sagte Sylke Borgsmüller von der Landesarbeitsgemeinschaft der autonomen Frauenhäuser in Hessen in einem Interview der dpa. Teilweise müssten Frauen in weit entfernte Häuser und andere Bundesländer ausweichen, ergänzte ihre Kollegin Karin Hübner. «In Notfällen wird eine Frau auch bei einem voll belegten Haus aufgenommen, beispielsweise nachts oder am Wochenende.» Am nächsten Werktag werde dann ein regulärer Platz gesucht.